
Unitymedia schlägt mit Liberty neue Wege ein
Nach dem Einstieg von John Malone bei Unitymedia steht ein weiterer Ausbau der Netze fest. Erwartet wird in der Branche zudem eine Umbenennung und weitere Zukäufe.
Nach dem Einstieg von John Malones Imperium Liberty Global International (LGI) bei Unitymedia stehen für den Netzbetreiber in Hessen und NRW Veränderungen bevor. Entscheidungen werden am Sitz der Europazentrale in Amsterdam zentriert, deren Manager begleiten dem Vernehmen nach jetzt die Verhandlungspartner der deutschen Kabeltochter. Wie in der Schweiz, wo Liberty den größten Netzbetreiber Cablecom besitzt, wird für Unitymedia eine Umbenennung hin zur Liberty-Marke UPC erwartet. 2011 könnte es so weit sein, heißt es.
Amsterdam kommentiert diese Informationen nicht. Ein Rebranding sei "derzeit kein Thema“, winkt Sprecherin Katrin Köster in Köln ab. Im Vordergrund steht ihr zufolge die weitere Hochrüstung der Netze. Laut Köster ist in diesem Jahr ein beschleunigter Ausbau geplant – als Beispiel für die "angekündigten verstärkten Investitionen“. Neue Produkte kommen hinzu. "So arbeiten wir zum Beispiel intensiv an der Einführung von interaktivem Fernsehen, Catch-up TV und Video-on-Demand“, betont sie.
Aus dem Kölner Umfeld heißt es, Unitymedia wolle der modernste deutsche Netzbetreiber schlechthin werden . Nicht ohne Hintergedanken: Beobachtern zufolge will Malone – allen Dementis zum Trotz – langfristig weitere deutsche Kabelfirmen kaufen. Mit Unitymedia als „Vorzeigenetz“ sollen Bedenken von Kartellamt und Politik gegen seinen Expansionsdrang entkräftet werden, heißt es. Bereits 2002 wollte Liberty das Telekom-Kabel kaufen. Das Kartellamt legte ein Veto ein.
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