
Urheberrecht:
US-Behörde: An einem Affen-Selfie kann keiner Rechte anmelden
Auf Fotos, die ein Affe schießt, kann nach Einschätzung einer US-Behörde niemand Urheberrechte anmelden. Ein Fotograf will dies nun gerichtlich klären lassen.
Auf Fotos, die ein Affe schießt, kann nach Einschätzung einer US-Behörde niemand Urheberrechte anmelden. "Die Behörde wird keine Werke registrieren, die die Natur, Tiere oder Pflanzen hervorgebracht haben. Ebenso wird die Behörde kein Werk eines göttlichen oder übernatürlichen Wesens registrieren." Das schreibt die Urheberrechtsbehörde US Copyright Office in einem am Freitag veröffentlichten 1222 Seiten starken Richtlinien-Entwurf.
Beispiele seien ein Foto, das ein Affe aufgenommen hat, ein Wandbild, das ein Elefant gemalt hat, oder ein Treibholz, das von einem Ozean geformt und geglättet wurde, heißt es in dem Papier. Auch Lieder, die dem Heiligen Geist zugeschrieben werden, seien nicht zu schützen.
Damit stärkt das US Copyright Office die Position der Macher des Online-Lexikons Wikipedia im Streit um das "Selfie" eines Affen. Der Schopfaffe hatte im Nationalpark von Nord-Sulawesi in Indonesien die Kamera des britischen Fotografen David Slater in die Hände bekommen und zahlreiche Fotos gemacht, unter anderem von sich selbst. Zwei Selfies des Affenweibchens wurden in der Wikipedia-Bildersammlung veröffentlicht. Slater sieht sich als Inhaber der Rechte und beantragte die Löschung. Die Wikimedia-Stiftung wies das zurück. Der Fotograf will den Fall nun gerichtlich klären lassen. Hier schildert er dem "Telegraph" sein Problem: