
Kadi knackt BLM-Bann:
UFC will mit Mixed Martial Arts zurück ins TV
Zurück im Ring mit Ultimate Fighting? Sieht sich die UFC als weltweiter Veranstalter von Mixed Martial Arts nach einem Urteil gegen ein BLM-Verbot. Noch stehen Fragen im Raum.
Seit 2010 ziehen Fans der Ultimate Fighting Championship (UFC) im deutschen TV den Kürzeren. Damals hatte die Münchner Medienanstalt BLM den Mixed Martial Arts den Kampf angesagt. Der Grund: Die Medienwächter hielten diverse UFC-Formate beim Sport1-Vorgänger DSF aufgrund der "Massivität der gezeigten Gewalt" für nicht akzeptabel, rügten die darin stattfindenden "Tabubrüche" wie das Einschlagen auf einen am Boden liegenden Gegner und knipsten die Kampfsportstrecke nach nur einem Jahr und sich häufender Kritik wieder aus.
Nun sieht sich die UFC aufgrund eines Gerichtsurteils zurück auf dem Weg ins TV und erklärt den BLM-Bann für "rechtswidrig". Wörtlich teilt das Unternehmen mit Sitz in Las Vegas mit: "Mit Urteil vom 9. Oktober 2014 gibt das Verwaltungsgericht München der Klägerin Zuffa, dem Unternehmen hinter der weltweit größten Organisation für Mixed Martial Arts UFC, Recht und hebt die Verbotsverfügung der BLM auf." Der Richterspruch wurde vor wenigen Tagen erst zugestellt. Demnach handele es sich bei den UFC-Formaten grundsätzlich um "ausstrahlungsfähige Inhalte". Und ein Verstoß gegen das Sittlichkeitsgefühl oder eine jugendgefährdende Wirkung lasse sich "nicht feststellen". "Vielmehr hält das Gericht die Einstufung der Mixed Martial Arts als Sport für nachvollziehbar", so der UFC-Anbieter. Das Verbot der BLM sei "unverhältnismäßig".
Gegen das Urteil kann die Medienanstalt in Berufung gehen. Und wird dies auch tun, wie eine Anfrage von W&V Online ergibt. Zumal mehrere Verfahren in der Sache parallel laufen und erst Anfang Mai vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mündlich verhandelt wird, ob denn Zuffa überhaupt klagebefugt sei. Das dass VG München "mit einem zeitlichen Druck, der von der Sache her nicht nachvollziehbar ist" nun eine Sachentscheidung getroffen und der UFC recht gegeben hat, verwundert die BLM. Zumal die Lizenzlaufzeit der UFC-Kämpfe bei Sport1 ohnehin längst abgelaufen sei. Unklar bleibt damit erst einmal, ob Sport1 oder ein anderer deutscher Sender wirklich wieder in den UFC-Ring steigen wird. Boxkommentator Werner Schneyder nannte Ultimate Fighting einst einen "perversen Zirkus" und befürchtete sogar Tote und Querschnittsgelähmte.
Die UFC ist der weltgrößte Veranstalter von Kampfsportveranstaltungen der Mixed Martial Arts (MMA). Kritiker des Sports fordern seit Langem ein Verbot dieser Veranstaltungen, bei der es auch zu Schlägen und Tritten gegen bereits am Boden liegende Gegner kommen kann. UFC-Sendungen werden nach Veranstalterangaben in 129 Ländern übertragen und erreichen rund 800 Millionen Fernsehhaushalte. Live ist das durchaus umstrittene Kräftemessen der verschiedenen Kampfsportarten übrigens wieder präsent in Deutschland. Im Mai 2014 kehrte die UFC nach einer Abwesenheit von fünf Jahren mit einer Veranstaltung in der O2 World Berlin zurück. "Über 8000 Karten wurden verkauft und mehr als 500.000 Zuschauer in Deutschland verfolgten die Veranstaltung über verschiedene Plattformen", heißt es dazu von Zuffa.