#WirwollenKarl:
Twitter wählt neuen Gesundheitsminister
Während die zukünftige Regierung des Landes noch an ihren Personalien tüftelt, hat Twitter schon längst entschieden, wer der nächste Gesundheitsminister werden soll: der SPD-Politiker Karl Lauterbach.
Während der gesamten Corona-Krise hat sich SPD-Politiker Karl Lauterbach als politisches Sprachrohr für medizinische Fragen und Mahnungen etabliert. Bei den einen eckte der “Miesepeter der Nation” - O-Ton “Focus” - immer wieder an, andere hingegen sahen in ihm die Stimme der Vernunft inmitten eines politischen Wirrwarrs, in dem auch Gesundheitsminister Jens Spahn aktuell wieder ins Straucheln gerät.
Deswegen trendet erneut ein Hashtag auf Twitter, der eine simple Forderung stellt: Karl Lauterbach soll Jens Spahn als Gesundheitsminister ablösen. Schon im März hatte es auf der Social-Media-Plattform den Hashtag #WirwollenKarl geregnet – und nun, da die Pläne der Ampel-Koaltion konkrete Gestalt annehmen und Gerüchte über ein FDP-Gesundheitsministerium die Runde machten, erobert der SPD-Gesundheitsexperte die Plattform erneut.
Twitter fordert: Ein Mediziner soll ins Gesundheitsministerium
Denn, so die Argumentation vieler Twitter-User, das Gesundheitsministerium soll endlich wieder in die Hände eines Mediziners gehen. Lauterbach, seines Zeichens Doktor für Medizin, Gesundheitsökonom und Harvard-Professor, sei für diesen Posten demnach prädestiniert.
Andere wiederum sahen Karl Lauterbachs unermüdliche und unbeirrte Aufklärungsarbeit während der Pandemie als perfekte Bewerbung für das Amt:
Ein Gesundheitsminister, der polarisieren würde
Doch dass der SPDler in dem Amt trotz lauter Twitter-Gemeinde stark polarisieren dürfte, wird ebenfalls deutlich. Karl Lauterbach, der laut “Bild am Sonntag” wegen Drohungen von Impfgegnern und Querdenkern bisweilen nicht ohne Personenschutz aus dem Haus gehen konnte, findet auch unter dem Hashtag #WirwollenKarl nicht ausschließlich Zuspruch:
Über das Amt entscheidet letztlich freilich nicht Social Media, sondern die neue Regierung. Dass die Ampel-Koalition jedoch überhaupt zustande kommen konnte, sehen viele in nicht geringem Anteil der Arbeit des SPD-Gesundheitsexperten zugeschrieben:
Und Karl Lauterbach selbst? Der schweigt sich zu dem Thema noch aus. Angesprochen auf den Posten des Gesundheitsministers sagte er “t-online.de” lediglich: “Offen gesagt: Ich weiß es nicht, ich habe keine Ahnung.” Ein Umstand, der einige Twitterer recht rastlos macht:
Über die endgültige Verteilung der Ministerien will die Koalition am Ende der Verhandlungen bekanntgeben, wie es hieß. Dies dürfte sich mit schnellen Schritten nähern: Noch am Nachmittag soll der Koalitionsvertrag vorgestellt werden, wie heute bekanntgegeben wurde.