Kurznachrichtendienst:
Twitter ist kein Ersatz für Nachrichtenagenturen
Nachrichtenagenturen bleiben trotz Twitter relevant. Auch erweist sich der Kurznachrichtendienst keineswegs immer als die schnellere Infoquelle. Allerdings hängt es von der Art der Ereignisse ab, welcher Kanal schneller ist oder überhaupt berichtet.
Twitter kann klassische Nachrichtendienste nicht ablösen. Das zeigt eine gemeinsame Studie der Universitäten Edinburgh und Glasgow. Die Untersuchung der britischen Wissenschaftler beweist, dass der Kurznachrichtendienst wie Nachrichtenagenturen relevant für die Newsverbreitung sind und auch keiner von beiden immer schneller darin ist. Allerdings gibt es Unterschiede je nach Art der Ereignisse. So ist Twitter der schnellere Überbringer und Verbreiter von Nachrichten zu sportlichen Events und Naturkatastrophen. Aber auch politische Geschehnisse werden überraschenderweise häufig sehr flink über Twitter gemeldet.
Außerdem zeigt die Studie, dass Twitter bei lokalen Meldungen einfach die bessere Nachrichtenquelle darstellt - viele der insgesamt 51 Millionen untersuchten Tweets mit regionalem Bezug wurden von den Nachrichtenagenturen gar nicht erst aufgegriffen. Bei großen, internationalen Ereignissen gibt es wenige Anzeichen, dass Twitter die Nachrichtendienste ersetzen könne, so heißt es im Report. Aber Twitter könnte durch seinen lokalen Charakter vor allem immer interessanter für etwa den Einsatz für Gemeindepolitik oder regionale Suche werden.
Untersuchte Events und wann sie auf Twitter und wann durch Nachrichtendienste gemeldet wurden:
Methodik: Die Wissenschaftler analysierten 51 Millionen Tweets - die über einen Zeitraum von elf Wochen im Sommer 2011 veröffentlicht wurden- mit Nachrichten der Agenturen BBC, CNN, Reuters sowie der New York Times. Näheres zur Methodik und alle Ergebnisse gibt es hier.