PR-Panne:
Turkish Airlines hebt Lippenstiftverbot auf
Das Verbot von rotem Lippenstift und Nagellack bei den Turkish Airlines (THY) wurde aufgehoben. Die Regelung war wohl nicht mit der Führung der THY abgesprochen.
Roter Lippenstift und Nagellack im Flugzeug sind den Stewardessen jetzt doch erlaubt. Das Verbot dieser Kosmetikprodukte an Bord der Fluggesellschaft Turkish Airlines (THY) sei nicht mit der Führung der Fluglinie abgesprochen gewesen, wie das "Handelsblatt" am Wochenende berichtete.
Die Anordnung, die vor wenigen Tagen bekannt geworden war, hatte Kritik ausgelöst. Die halbstaatliche THY habe damit islamistische Wertvorstellungen durchsetzen wollen, behaupteten kritische Stimmen. Dies dementierte Unternehmenschef Temel Kotil nach Presseberichten. Darin erläuterte er, dass ein entsprechendes Verbot von der unteren Management-Ebene und außerdem ohne Absprache mit der Führung von THY erlassen worden sei. Es sei null und nichtig, wie das "Handelsblatt" schrieb.
Die Stewardessen dürfen also weiterhin roten Lippenstift sowie Nagellack bei der Arbeit tragen. Kritiker werfen THY laut "Handelsblatt" jedoch seit langem vor, einer Islamisierung Vorschub zu leisten. So wurde kürzlich bekannt, dass die Fluggesellschaft alkoholische Getränke bei einigen Flügen gestrichen und dies lediglich mit einer mangelnden Nachfrage begründet hatte. Aktuelle Entwürfe für neue Dienstkleidung des Kabinenpersonals wurde ebenfalls als islamisch-konservativ kritisiert.
Turkish Airlines ist Mitglied der Star Alliance (dazu gehört auch die Lufthansa) und gehört weltweit zu den am schnellsten wachsenden Fluggesellschaften. Derzeit strebt THY eine Schlüsselposition im internationalen Reiseverkehr zwischen Europa, Asien und Afrika an. Aktuell hat das Istanbuler Unternehmen einen Sponsor-Vertrag mit Borussia Dortmund geschlossen (W&V berichtete).