
Trautmann legt Streit um Kampagnen-Parodie bei
Die Affäre um die "Du-bis-Deutschland"-Parodie "Du bist Terrorist" scheint geklärt. Alexander Lehmann, Initiator der Seite, und Michael Trautmann von Kempertrautmann haben sich geeinigt. W&V sprach mit dem Agenturchef.
"Können einige nicht mehr lachen?", fragt Internet-Nutzer "Pekka", und ist damit nur eine der - harmloseren - kritischen Stimmen, die sich am Wochenende vor allem online gegen Kempertrautmann erhoben haben. Grund für die Aufregung: Michael Trautmann hatte am Freitag an Alexander Lehmann geschrieben, einen Design-Student an der Fachhochschule Kaiserslautern. Der hatte nämlich in seiner Abschlussarbeit die agentureigene "Du bist Deutschland"-Kampagne parodiert.
Per Mail hatte Trautmann Alexander Lehmann aufgefordert, sämtlich Bezüge zu der Kempertrautmann-Kampagne zu entfernen und die Domain "DubistTerrorist.de" nicht mehr zu verwenden. Ansonsten, zitiert etwa "Zeit Online" aus der E-Mail, würden seine Auftraggeber "den Rechtsweg" einschlagen. Die Internetgemeinde war entrüstet über Trautmanns Forderungen und vermutete sogleich eine "Beschränkung der Meinungsfreiheit".
Dabei sei es es ihm um den Persönlichkeitschutz der Kinder gegangen, die in der Kampagne "Du bist Deutschland" und nun auch auf Lehmanns Webseite zu sehen seien, so Trautmann gegenüber W&V Online. Nach einem Telefonat "in konstruktiver Atmosphäre" mit Alexander Lehmann haben beide nun gemeinsam per Mitteilung reagiert. "Heute hat sich im Netz eine Diskussion um die Website www.DubistTerrorist.de entwickelt, die im Wesentlichen auf Missverständnissen beruht", heißt es darin. Und weiter: Wir haben miteinander telefoniert "und die Angelegenheit gütlich geklärt. (...) 'Du bist Deutschland' wird nicht gegen die Nutzung der Domain vorgehen". Adaptionen und Satiren habe es immer gegeben und die Verwendung von "Du bist...." sei auch nicht geschützt.
"Anders steht es um die Persönlichkeitsrechte der Kinder, die auf den Motiven der Kampagne Du bist Deutschland abgebildet sind", so die Parteien. Sie gelte es zu schützen. Das Ergebnis: Alexander Lehmann hat die Kinderbilder auf seiner Web-Seite unkenntlich gemacht.