
Wenig Zuschauer fürs Erste:
Tour de France kämpft mit der Million
Nicht einmal die drei Bergetappen in den Pyrenäen haben in der ARD einen deutlichen Quotenanstieg für die Tour de France ausgelöst. Nur selten gucken mehr als eine Million Zuschauer zu.
Die Tour de France kommt bei der ARD nicht richtig in Fahrt. Auch die drei Bergetappen in den Pyrenäen haben keinen deutlichen Reichweitenanstieg ausgelöst. 950.000 Radsportfans ab drei Jahren verfolgten am Donnerstag die Live-Übertragung der Königsetappe von Lannemezan zum Plateau de Beille. Der Gesamtmarktanteil betrug 9,7 Prozent. Am Mittwoch hatten lediglich 890.000 Zuschauer (8,9 Prozent Gesamtmarktanteil) die zwölfte Etappe eingeschaltet. Nur am Dienstag, als der Brite Christopher Froome das erste Pyrenäen-Teilstück in erstaunlicher Manier im Alleingang gewann, wurde mit 1,16 Millionen Fans die Millionen-Marke übertroffen. Die Reichweite betrug 10,4 Prozent.
Das Erste überträgt nach einer dreijähriger Pause wegen der Doping-Problematik erstmals die Tour de France wieder live - mit einem reduzierten Aufwand und unter Vorbehalt. Die größte Resonanz gab es bisher beim Einzelzeitfahren zum Tour-Start am 4. Juli mit 1,3 Millionen Gesamtzuschauern (10,5 Prozent Marktanteil).
Das war mal ganz anders: Als sich die Jubiläums-Tour zum 100. Geburtstag im Einzelzeitfahren der 19. Etappe zwischen Lance Armstrong und Jan Ullrich entschied, saßen am 26. Juli 2003 beachtliche 6,11 Millionen Fans vor den Geräten. Die ARD konnte mit einem Rekord-Gesamtmarktanteil von 47,4 Prozent protzen. Aber das ist Geschichte. Armstong wurde der Tour-Sieg bekanntermaßen aberkannt, zahllose Doping-Skandale haben den Radsport erschüttert, ARD und ZDF haben sich zwischenzeitlich komplett aus der Übertragung verabschiedet.
Voll auf die Tour de France setzt dagegen immer noch der Discovery-Spartensender Eurosport. Der Kanal hat Greg LeMond als Experten angeheuert. Es werden alle Etappen bis zum Finale in Paris am 26. Juli live übertragen. Für alle, die tagsüber nicht fernsehen können, bietet Eurosport jeden Abend gegen 22 Uhr eine einstündige Zusammenfassung jeder Etappe. Fans können das Radsport-Spektakel auch mit dem Eurosport Player im Livestreaming am PC, Laptop oder Smart-TV sowie mobil mit der Eurosport Player App über ihr Smartphone oder Tablet verfolgen. Alle Angebote sind kostenpflichtig. Begleitend zu den ausführlichen TV-Live-Übertragungen informiert der Sportkanal via eurosport.yahoo.de. Und: Wie in den Vorjahren treten die Kommentatoren während der Live-Übertragungen direkt mit den Zuschauern in Kontakt - über ihre Facebook-Seite.
ps/dpa