
Tour de France: Quoten bei ARD und ZDF erholen sich
Täglich mehr als eine Millionen Radsportfans bei ARD und ZDF sowie bis zu 480.000 Zuschauer bei Eurosport. Das ist die bisheriger Bilanz der Tour de France 2010.
ARD und ZDF verspüren nach gut einer Woche Tour de France Rückenwind. Im Vergleich zum Quoten-Desaster im Vorjahr sind die Zuschauerzahlen etwas besser geworden, die Verdoppelung der täglichen Live-Berichterstattung auf 60 Minuten scheint Früchte zu tragen. "Das hat regulierend gewirkt", sagt der neue ARD/ZDF-Teamchef Steffen Demuth am Dienstag der Nachrichtenagentur "dpa". In der vergangenen erste Tour-Woche haben täglich mehr als eine Millionen Radsportfans die Übertragungen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern verfolgt - mit Marktanteilen um die zehn Prozent beim Gesamtpublikum. Die erste Alpen-Etappe am Sonntag im ZDF hat mit 1,62 Millionen Zuschauern (11,4 Prozent Marktanteil) einen ordentlichen Wert gemacht.
Auch Eurosport hat in den Bergen mit 480.000 Zuschauern sein bisher bestes Ergebnis erzielt. "Unsere Quoten fallen im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer aus, da merkt man das andere Konzept von ARD/ZDF schon. Wir sind aber dennoch zufrieden", sagt Eurosport-Sprecher Werner Starz der "dpa". Für den Spartensender ist der Radsport-Klassiker fast schon ein Markenzeichen. "Bei der Tour sind wir seit Jahren sehr präsent", erklärt Starz. Im Vorjahr, als ARD/ZDF wegen der zahlreichen Doping-Enthüllungen im Radsport ihre Übertragungen auf ein Mindestmaß reduzierten - einige ARD-Intendanten plädierten sogar für einen kompletten Tour-Ausstieg - liefen viele Radsport-Anhänger zu Eurosport über.
Die Ausweitung der Live-Berichterstattung bei ARD/ZDF in diesem Jahr basiert nur bedingt auf den schlechten Quoten 2009 oder auf der Annahme, dass der Radsport plötzlich dopingfrei sei. Ursache ist vielmehr ein bis 2011 datierter Vertrag mit dem Tour-Veranstalter Amaury Sports Organisation (ASO). Die ASO erwartet auch für das nächste Jahr, dass zumindest eine Stunde live am Tag gesendet wird.