
Carsharing:
Toom und Bosch borgen Heimwerkern E-Transporter
Ab 10. Dezember bietet Toom in Kooperation mit Bosch an fünf ausgewählten Standorten Elektro-Transporter an.

Foto: Toom
So richtig kommt das Elektroauto in Deutschland nicht in Fahrt: Die einen schieben es auf die Reichweite, die anderen auf die wenigen Ladstationen, wieder andere auf hohe Verkaufspreise, mangelnde Weitsicht der Autohersteller oder der Politik. Oder alles zusammen. So oder so: Die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos hat sich zwar von 2016 auf 2017 etwa verdoppelt, liegt aber immer noch erst bei rund 25.000. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte einst das Ziel ausgegeben, bis 2020 rund eine Million Elektroautos auf den Straßen zu haben - und hatte es im Frühjahr 2017 angesichts von damals etwa 100.000 zugelassenen Stromern als nicht haltbar erklärt.
Aus einer anderen Ecke schieben nun die Baumarktkette Toom und der Elektrogerätehersteller Bosch Elektromobilität an. Sie haben sich zusammengetan, um testweise einen Carsharing-Service für Elektro-Transporter anzubieten. Kunden der Baumarktkette können ab 10. Dezember "ihre Einkäufe einfach, spontan und vor allem umweltschonender nach Hause transportieren", kündigt Toom an. Es ist ein Pilotprojekt, aber immerhin. 15 Monate soll es laufen.
An fünf ausgewählten Standorten werden die Partner dann Elektro-Transporter verleihen. Kunden können vorab oder spontan die E-Transporter per App mieten. Für die geräumigen Fahrzeuge zahlen Kunden eine Stundenpauschale, in der Kilometer und Stromtanken bereits enthalten sind. Allerdings: Nach der Nutzung ist das Fahrzeug wieder auf dem Toom-Parkplatz abzustellen. Mit Ladestationen, versteht sich. Los geht es mit den Standorten Berlin Friedrichshain, Frankfurt Rödelheim, Leipzig Plagwitz, Troisdorf und Freiburg; später sollen vier weitere Standorte dazukommen.
Für Toom ist das Pilotprojekt Teil des Einsatzes für Nachhaltigkeit. Als Unternehmen der Rewe Group trage man zu deren Klimaziel bei, bis 2022 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 2006 zu halbieren.
Kooperationspartner Bosch stellt elektrische Antriebskomponenten her - und will Marktführer im "entstehenden Massenmarkt der Elektromobilität" werden. "Bosch wächst mit digitalen Diensten für die urbane Mobilität. Im Sharing von elektrischen Transportern sehen wir großes Wachstumspotenzial", sagt Rainer Kallenbach, Vorsitzender des Bereichsvorstands für den Geschäftsbereich Connected Mobility Solutions.
Die Nutzfahrzeuge des gemeinsamen Carsharing-Services stammen vom Aachener Unternehmen Street Scooter.