
Hillary oder Donald? :
Tinder zeigt Wahl-O-Mat der nächsten Generation
Eigentlich ist die Nutzung von Tinder ja eher hormoneller Natur. Aber zum US-Wahlkampf zeigt die Dating-Plattform, wie politische Kommunikation der Zukunft aussehen kann. Eine Entdeckung von W&V-Kolumnist Markus Sekulla.

Foto: Tinder
Bundestagswahl haben wir in Deutschland erst wieder nächstes Jahr. Meiner Erfahrung nach wird es ein vergleichsweise langweiliger Wahlkampf. Der Gegenentwurf ist ja gerade in den USA zu besichtigen - inklusive Schlammcatchen. Und irgendwie würden wir ja alle gerne mitwählen.
Diesem globalen Interesse versucht Tinder jetzt mit "Swipe the Vote" nachzukommen. Tinder? Da war doch was! Genau, die "Dating"-App, in der sich alle 11 Minuten ein Nicht-Single verliebt. Dort können nun Nutzer aus 15 ausgewählten Ländern an einer durchschnittlich offiziellen Marktforschung teilnehmen.
Was lustig klingt, ist in Wahrheit so etwas wie ein Wahl-o-mat der nächsten Generation. (Nein, nicht 2.0! Der Ausdruck ist nämlich mal so richtig out)
Bei 15 Thesen wie zum Beispiel Klimawandel kann man im gelernten Tinder System, links-rechts, links-rechts, auswählen, ob man zustimmt oder nicht. Einen "Mehr Informationen"-Button gibt es auch. Darauf basierend zeigt die App, ob man nun A oder B wählen sollte.
Klasse PR Idee von Tinder, die das gelernte System einfach und effektiv auf das Wahlthema aufgesetzt haben. Gibt einen klaren Wisch nach rechts. Bedeutet auf Tinder: Hot!
Markus Sekulla arbeitet als Kreativ- und Digitalberater in Düsseldorf und wo er sonst noch gebraucht wird. Von deutschen Agenturen wird er u.a. als Trendscout gebucht. Außerdem ist er einer der Macher von Mobilegeeks. In seinem W&V-Blog #digitalglobetrotter schreibt er über beispielhafte internationale Kreationen. Sachdienliche Kreativ-Hinweise nimmt Markus Sekulla gern unter markussekulla@gmail.com entgegen.