Burda:
Tichy und Lachman machen Xing zum Wirtschaftsmedium
Zu einem Medienkonzern gehört Xing schon länger, jetzt wird das Karriere-Netzwerk selbst zur journalistischen Plattform. Auf den Medientagen München Ende Oktober präsentiert das Unternehmen seine eigene Redaktion und startet ein News-Angebot.
Zu einem Medienkonzern gehört Xing schon länger, jetzt wird das Karriere-Netzwerk selbst zur journalistischen Plattform. Auf den Medientagen München Ende Oktober präsentiert das Unternehmen seine eigene Redaktion und startet ein News-Angebot. Chefredakteurin wird die frühere "FTD"-Redakteurin Jennifer Lachman, als Herausgeber ist Ex-"Wirtschaftswoche"-Chef Roland Tichy vorgesehen. Die börsennotierte Burda-Tochter bestätigte am Mittwoch schon länger kursierende Branchengerüchte, über die zuerst "Horizont" berichtet hatte.
News-Aggregator ist Xing schon seit Februar 2015. Damals ging das Hamburger Unternehmen Kooperationen mit zahlreichen Medienmarken ein, darunter auch W&V. Neu ist, dass Xing nun auch eigene Wirtschaftsnachrichten produziert. Die Rede ist von "aktuellen und relevanten Themen von kompetenten Autorinnen und Autoren aus der Wirtschaft". Dabei dürfte Chefredakteurin Lachman aber weniger an klassische News als an Kolumnen und Debatten-Beiträge denken. Laut Xing sollen die hauseigenen Redaktionsthemen "in der Diskussion mit den Mitgliedern" weiterentwickelt werden. Das Netzwerk umfasst rund neun Millionen Mitglieder.
Die neuen Formate seien "maßgeschneidert für den deutschsprachigen Raum", verspricht das Unternehmen mit einem Seitenhieb auf den internationalen Konkurrenten Linkedin. Die US-Plattform hat erst in der vergangenen Woche ihre eigene Content-Offensive gestartet.
Im kleineren Maßstab versucht sich Xing bereits seit längerer Zeit an eigenem Content. Das Themenportal Xing Spielraum unter Leitung von Ex-Stern.de-Vize Ralf Klassen konzentriert sich aber auf Karriere-Themen und ist eher Content-Marketing-Projekt als News-Plattform.