Personalabbau :
Thomas Hass bringt "Spiegel" auf Sparkurs
Der Spiegel-Verlag hat sich eine harte Restrukturierung verordnet. Rund 150 Vollzeitstellen sollen größtenteils bis Ende nächsten Jahres abgebaut werden. Das kündigte CEO Thomas Hass an. Aus Hamburg berichtet W&V-Korrespondent Gregory Lipinski.
Der Spiegel-Verlag will sich schlanker aufstellen und steht personell vor heftigen Einschnitten. Rund 150 Vollzeitstellen sollen größtenteils bis Ende nächsten Jahres dem Rotstift zum Opfer fallen. Betroffen hiervon sind rund 35 Vollzeitstellen in der Redaktion, 14 in der Dokumentation sowie 100 Stellen im Verlag. Wie viele Mitarbeiter die Personalmaßnahme konkret trifft, ließ Unternehmenschef Thomas Hass allerdings offen. Jüngst machten bereits Zahlen von rund 200 Mitarbeitern die Runde. Der Stellenabbau soll sozialverträglich erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen schloss Hass bis Ende Mai 2016 aus.
Mit der harten Restrukturierung will der Spiegel-Chef das Traditionsunternehmen wieder stabilisieren. Neue Projekte wie eine täglich erscheinende digitale Abendzeitung oder ein englischsprachiges Bezahlangebot sollen in den nächsten Jahren rund 20 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz in die Kasse spülen, um die seit Jahren rückläufigen Anzeigen- und Vertriebserlöse zu kompensieren.
Mittelfristig soll der Umsatz des Medienhauses hierdurch stabilisiert werden. Ein Paket von rund 100 Maßnahmen, das die Führungskräfte aller Bereiche ausgearbeitet haben, soll die Sach- und Personalkosten bis Ende 2017 um rund 16 Millionen Euro senken. Der größte Teil dieser Einsparungen entfällt mit 8,2 Millionen Euro auf den Verlag und mit 6,4 Millionen Euro auf die Redaktion.
Die Gesellschafter haben dem Sparkurs bereits zugestimmt. Ob der Einschluss einstimmig fiel, wollte Hass allerdings nicht sagen. Am Spiegel-Verlag ist die Mitarbeiter-KG mehrheitlich beteiligt. Weiterer Gesellschafter ist die Bertelsmann-Tochter Gruner + Jahr.
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