GWA Effie:
Thjnk gewinnt Grand Prix mit Commerzbank
Beim Effie überzeugt der Commerzbank-Spot "Pferdeschwänze" von Thjnk, die damit zur erfolgreichsten Agentur dieses Jahrgangs werden. Die Hamburger nehmen insgesamt acht Effies mit nach Hause.
Diversity wirkt. Für die Fußballnationalmannschaft der Frauen und die Commerzbank als Sponsor des Deutschen Fußballbundes hatte Thjnk die Kampagne "Pferdeschwänze" beim Effie eingereicht. Das Ergebnis: Grand Prix, nachdem die Haltungskampagne schon zweimal Gold in den Kategorien "Public Relations" und "Highlight" gewonnen hatte.
Thjnk wird damit zur erfolgreichsten Agentur dieses Effie-Jahrgangs mit einem Grand Effie (Commerzbank), zweimal Gold (Commerzbank), dreimal Silber (Ikea, Rewe, McDonald's) und zweimal Bronze (Bionade, McDonald's).
No balls, all brains
Der Beitrag ist bekannt: Statt bei der Frauenfußballweltmeisterschaft 2019 mit einer Sponsoring-Kampagne zu werben, machten die Commerzbank und Thjnk die Diskriminierung von Frauen zum Thema. In ihrem Film brachen die DFB-Frauen provokant und mit Selbstironie mit sexistischen Klischees und sprachen offen Missstände an. Im Gedächtnis blieb vor allem der Satz: "Wir brauchen keine Eier, wir haben Pferdeschwänze".
Die Jury war sich darin einig, dass es trotz des geringen Mediabudgets gelungen sei, im WM-Vorfeld eine große Öffentlichkeit zu schaffen und die Kampagne anschließend im Fernsehen und im Netz auszurollen. Agentur und Kunde hätten so eine Debatte angestoßen, die auch eine gute Reichweite gebracht habe.
Im Detail steht das, wie der Effie-Medienpartner Horizont berichtet, für eine Gesamtreichweite von 3,1 Milliarden Kontakten und einen Media-Äquivalenzwert von 30 Millionen Euro. Der Anteil weiblicher Fußballerinnen in deutschen Vereinen stieg um 24 Prozent, die Markenrelevanz um 31 Prozent.
Mehr Gleichberechtigung
"Der Case leistet einen Beitrag für die Gesellschaft über die Business-Ziele hinaus", sagt Larissa Pohl, CEO von Wunderman Thompson Germany, die im Vorstand des für den Preis verantwortlichen GWA noch für den Effie zuständig ist. Sie wechselt demnächst das Ressort und kümmert sich um Fragen von Diversity und Inklusion.
Thjnk freut sich über das Ergebnis. Agenturvorständin Karen Heumann sieht darin auch eine Bestätigung des Transformationsprozesses, dem sich Thjnk in den vergangenen drei Jahren verschrieben hat. "Wir achten noch mehr auf Wirkung", sagt Heumann. "Kreation und Strategie gehen bei uns Hand in Hand." Und natürlich sei sie sehr glücklich darüber, dass ihre Agentur mit einem Frauenthema punktet, einem gebrieften Case, keiner Goldidee.