
Einführung "Stream On":
Telekom wirbt im TV für Streaming-Angebot
Die Telekom wirbt ab sofort mit einem hohen Budget für einen neuen Streamingtarif. Doch dieses Angebot könnte gegen EU-Vorgaben verstoßen.

Foto: Deutsche Telekom
Am Mittwochabend schickt die Deutsche Telekom den ersten TV-Spot zur Kampagne "Stream On" auf Sendung, bisher hatte das Unternehmen vor allem auf Online-Videos gesetzt (Regie: Simon Verhoeven). Als Song setzt die Marke "Where's The Revolution" von Depeche Mode ein. Die Bonner führen am 19. April eine neue Mobil-Option ein, die für die Generation Streaming gedacht ist. Das Lockmittel: unbegrenztes Datenvolumen bei bestimmten Streaming-Angeboten wie beispielsweise Apple Music, Amazon, Netflix oder Youtube.
Nicht dabei ist bislang Spotify. Doch das Partnernetz soll zügig weiter ausgebaut werden, das hatte Telekom-Manager Michael Hagspihl bei der Ankündigung des Tarifs erklärt.
Doch gerade dieses Telekom-Angebot stößt auf Widerstand in der Politik. "Wir müssen uns das angucken, das wird die Bundesnetzagentur tun", sagte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries dem ZDF-Onlineportal Heute.de. Der neue Tarif kann nach Ansicht von Kritikern das Gebot der Netzneutralität verletzen - also das Prinzip, nach dem im Internet alle Daten gleich behandelt werden müssen.
Tarife, die nicht das Datenvolumen des Kunden verbrauchen, werden von Experten "Zero Rating" genannt. Dieses Konstrukt widerspricht möglicherweise den EU-Vorgaben zur Netzneutralität, über die in Deutschland wiederum eben die Bundesnetzagentur wacht.
Die Telekom hat bereits Erfahrung mit diesem Thema: In Deutschland konnten jahrelang Kunden eine Spotify-Option nutzen und auf diesem Weg das Datenvolumen schonen. Dann hatten die Bonner diese Möglichkeit eingeschränkt. (mit dpa)