
Telekom verkauft HappyDigits an Karstadt
Alleine happy: Künftig gehört das Bonusprogramm HappyDigits allein Karstadt. Die Konzernholding Arcandor übernimmt die Mehrheit der Anteile vom bisherigen Partner Telekom.
Die Deutsche Telekom steigt aus dem Bonuskartenprogramm Happy Digits aus. Bislang hielt der Telko-Riese an der Betreibergesellschaft CAP aus Köln 51 Prozent. Alleiniger Gesellschafter des Programms wird die Karstadt Warenhaus GmbH.
Die Telekom wolle sich stärker aufs Kerngeschäft konzentrieren, so ein Telekom-Sprecher: "Wir wollen vor allem Services und Produktinnovationen bieten." Happy Digits sei mit über 23 Millionen Bonuskarten im Markt "überaus erfolgreich". Ab März werden die Telekom-Töchter T-Home und T-Mobile keine Bonuspunkte mehr verteilen. Die Betreibergesellschaft CAP wollte zum Ausstieg ihres größten Gesellschafters keine Stellung nehmen, Karstadt war zunächst auch zu keiner Stellungnahme zu erreichen.
Happy Digits war Ende 2001 gestartet, zu den Partnern, die Bonuspunkte verteilen, gehören neben den Konzerntöchtern von Arcandor (Karstadt, Quelle, Thomas Cook etc.) Sixt, Best Western Hotel und Yello Strom. Das System konnte der Nummer Eins im Markt, Payback, allerdings nie ernsthaft gefährlich werden. Bereits zum Start gab es Konflikte zwischen den Hauptgesellschaftern Karstadt und der Deutschen Telekom. Zudem waren Marketing- und Werbeaktionen, etwa mit TV-Moderator Jörg Pilawa, nicht immer erfolgreich. Die klassische Kommunikation des Systems wird vom Düsseldorfer Büro der Agentur Rapp Collins betreut.
Mit dem Ausstieg der Telekom kommt erneut Bewegung in den Markt der Bonuskartenprogramme: Anfang vergangenen Jahres hatte der zu Bertelsmann gehörende Dienstleistungskonzern Arvato mit der Deutschland Card ein weitere national vertriebene Kundenkarte in den Markt gebracht. Das System gilt nach Expertenmeinung nicht als sonderlich erfolgreich. Erst kürzlich hatte das W&V-Schwesterblatt "Kontakter" vermeldet, dass Arvato Interesse an dem Einstieg bei Payback habe. Dies wird von den Güterslohern allerdings dementiert.