
Technik-Kolumne:
TechTäglich: Aldi launcht TV-Ungeheuer
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem Launch des Aldi-TV-Ungeheuers und dem Rückschlag für Disney Plus und Marvel.

Foto: W&V
Aldi launcht TV-Ungeheuer für nur 775 Euro
Preis-Attacke: Aldi hat für den 30. Juli den Verkauf eines 4K-TV mit 75 Zoll angekündigt. Die Bildschirm-Diagonale misst satte 189,3 cm. Das Ungeheuer kostet aber nur 775 Euro. Zu diesem Kampfpreis, der auch die Mehrwertsteuersenkung an Kunden weiterreicht, ist beim Medion X17575 sogar HDR 10 – steht für High Dynamic Range und sorgt für stärkere Kontraste bei der Darstellung von Filmen und Serien – an Bord. Dolby Vision fehlt allerdings. Nachteil: Die maximale Helligkeit ist mit 250 Candela pro Quadratmeter relativ gering, somit sehen HDR-Inhalte bei Tageslicht sehr dunkel aus. Vorhänge zu – das hilft aber. Die weiteren Specs sind mehr als ordentlich: Triple-TV-Tuner mit DVB-T2 HD, DVB-C und DVB-S2, WLAN-Modul, 3 HDMI-2.0-Eingänge, 2x USB-A, VGA, AV-In-Cinch, CI+-Schnittstelle und eine 3,5-mm-Klinke zum Anschluss von Audio-Hardware sind vorhanden. Aufzeichnungen sind per USB-Stick möglich, auch externe HDDs bzw. SSDs werden unterstützt. Apps wie Netflix oder Amazon Prime Video hat Medion vorinstalliert. Bluetooth-Kompatibilität fehlt, dafür gibt es eine Wireless-Display-Option. Die Leistung der beiden Stereolautsprecher wird mit 8 Watt (RMS) angegeben. Bei Aldi Nord lässt sich das Gerät ab 30. Juli online ordern, Aldi Süd bietet den 4K-TV online und in der Filiale an, allerdings nicht zum Mitnehmen. In jedem Fall wird der Fernseher nach Hause geliefert.
Erste Kamera für Käfer
Wissenschaftlern der Washington Universität in Seattle ist es erstmals gelungen, einen Käfer mit einer Kamera auf dem Rücken auszustatten. Wie das Portal Science Robotics berichtet, wiegt das Kamerasystem nur 248 Milligramm. Die steuerbare Cam kann sogar um 60 Grad geschwenkt werden. Sie ist in der Lage, sich nur dann einzuschalten, wenn der Käfer sich bewegt. Das ist stromsparend, denn der Akku hat nur eine Kapazität von bis zu 12 mAh. Das reicht aber für bis zu sechs Stunden Forschungsarbeit. Zum Vergleich: In aktuellen Smartphones werden Batterien mit bis zu 4000 mAh verbaut. An der Bildqualität hapert es noch. Aufgelöst wird nur mit 160 x 120 Pixeln, die gelieferten Bilder sind in Schwarz-Weiß zu sehen, werden aber dank Bluetooth aus bis zu 120 Meter Entfernung übertragen. Die Wissenschaftler wollen ihre neuartige Technik nur zu Experimenten mit Tieren nutzen, aber laut dem Portal Heise ließen sich die Gehirne von Insekten theoretisch auch über die Cam stimulieren und gezielt fernsteuern – eine Technik, für die sich vor allem Militärs interessieren...
Chicken Nuggets aus dem 3D-Drucker
Essen aus dem 3D-Drucker könnte das Geschäftsmodell der Zukunft werden. Die neuen Pläne der Imbisskette KFC gehen aber über aktuelle Konzepte wie 3D-gedruckte Süßigkeiten oder fleischlose Kost wie Beyond Meat weit hinaus und dienen als Backup-Plan, wenn echtes Hühnerfleisch zu teuer oder zu schwer zu beschaffen ist. Gemeinsam mit dem russischen Unternehmen 3D Bioprinting Solutions erprobt KFC aktuell in seinen Labors eine Herstellung von Chicken Nuggets, bei der nicht nur profan Zutaten erhitzt werden. Die Firmen arbeiten daran, Zellen von Hühnern und pflanzliches Material fürs perfekte Hühnerfleisch-Imitat zu kombinieren. Dabei stellt 3D Bioprinting Solutions die Technologie und KFC zeichnet für die "geheime" KFC-Chicken-Nugget-Würzmischung verantwortlich. Beide Firmen wollen damit ihren Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz leisten, denn Chicken Nuggets aus dem 3D-Drucker hätten neben ökologischen auch ethische Vorteile. Die Forscher versprechen die Nährstoffe und Mikroelemente wie bei den Original-Chicken-Nuggets von KFC, man verzichte aber auf alle Zusatzstoffe der realen Landwirtschaft. Ab Herbst sollen die ersten 3D-Nuggets in KFC-Filialen in Moskau verkauft werden. Bei Erfolg könnten dann alle Kunden in den rund 24.000 KFC-Läden in 145 Ländern weltweit in den (zweifelhaften) Genuss der gedruckten Hühnerteile kommen.
Rückschlag für Disney Plus und Marvel
Im August wollten Disney Plus und Marvel Studios die ersten Ergebnisse ihrer großen Kooperation präsentieren – doch jetzt der Rückschlag: Der Release der Serie "The Falcon and the Winter Soldier" wird wegen Corona verschoben. Der angepeilte Starttermin ist nicht mehr zu halten. Aufgrund der Corona-Situation mussten Dreharbeiten und Produktion bereits im Mai unterbrochen werden. Wann die Veröffentlichung nun erfolgt, ist noch nicht bekannt. Die Serie setzt auf "The Avengers: Endgame" auf. Captain America ist im Ruhestand, Sam Wilson hat seinen Job übernommen und sich mit Zemo, der von dem Deutschen Daniel Brühl gespielt wird, wiedervereinigt. Der geplatzte Starttermin ist nicht die einzige Marvel-Baustelle. Auch die großen Produktionen Black Widow und The Eternals, für die Kino-Leinwand geplant, verschieben sich. Black Widow sollte am 1. Mai in die Lichtspielhäuser kommen, nun wird es voraussichtlich der 6. November. The Eternals sehen wir sogar erst ab 12. Februar 2021. Nun stellt sich die Frage, ob zumindest Disney Plus die für Oktober geplante zweite Staffel seiner Kult-Serie "The Mandalorian" halten kann. Bisher gibt es zumindest an dieser Stelle noch keine Verschiebung.
Anheuser Busch parodiert Apple
US-Brauriese Anheuser Busch sorgt in den USA mit einem neuen Werbespot für Lacher. Die 3-minütige Werbung des "Busch Guy" für das neue "Busch Light Apple"-Bier ist wie eine Parodie einer Apple Keynote gestaltet. Beworben werden "Features" wie "universale Geschmacks-Kompatibilität". Gemäß der iPhone-Produktreihe mit kleinen und größeren Modellen präsentiert Anheuser-Busch auch ein "Update" von Busch Light Apple 1.0 auf Version 1.1 – das ist dann die Halbe-Liter-Dose im Vergleich zur 0,33-Liter-Version.
Damit wünsche ich einen nicht allzu durstigen Dienstag, bis morgen bei TechTäglich.