Softwarefirma aus Göppingen:
Teamviewer wird ManU-Sponsor - Aktie sackt ab
Kaum hatte Teamviewer seine Partnerschaft mit dem Premier-League-Club Manchester United verkündet, rutschte der Aktienkurs in den Keller. Jetzt folgt sogar eine Gewinnwarnung der Göppinger Softwarefirma.
Der Softwareanbieter Teamviewer kappt sein Gewinnziel wegen eines kostspieligen Werbevertrags mit dem Premier-League-Club Manchester United. Mit den Briten schloss Teamviewer einen Fünfjahresvertrag als neuer Hauptrikotsponsor ab der kommenden Saison, wie das Unternehmen diesen Freitag in Göppingen mitteilte. Die Partnerschaft startet mit der Saison 2021/2022. Vorstandschef Oliver Steil sagte zu der Partnerschaft: "Sie wird die internationale Bekanntheit unserer Marke weiter steigern." Das Unternehmen will mit mehr Werbung sein Wachstum ankurbeln.
Allerdings kostet das zusätzliche Marketing auch viel Geld. Aufgrund der deutlich steigenden Ausgaben für die Vermarktung werde 2021 nun eine bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) von 49 bis 51 Prozent der Rechnungsstellungen (Billings) erwartet. Bisher hatte das Unternehmen 55 bis 57 Prozent in Aussicht gestellt.
Der Kurs fällt um 10 Prozent
Die Anleger reagierten deutlich verschnupft auf die überraschende Nachricht, die im MDax notierte Aktie fiel um gut 10 Prozent auf 38,32 Euro. Zwischenzeitlich markierte der Kurs bei weniger als 37 Euro ein neues Jahrestief. Vom Rekordhoch bei fast 55 Euro aus dem vergangenen Sommer ist das Papier ohnehin weit entfernt. Aber auch das Zwischenhoch aus dem Februar dieses Jahres bei 49,64 Euro gerät zunehmend außer Reichweite.
Teamviewer ist vor allem für seine Software rund um Fernwartung und Videokonferenzen bekannt und hat damit in der Pandemie vergangenes Jahr deutlich profitiert. Mittlerweile ist das Unternehmen auf Einkaufstour und hat vor allem sein Angebot mit Augmented-Reality-Software ausgebaut, die etwa in der Industrie für die Wartung von Maschinenparks verwendet werden kann.