
TUI eröffnet multimediales Reisebüro in Berlin
Der neue World of TUI Flagshipstore soll auch Kunden anlocken, die ihre Reisen bisher nur online gebucht haben.
Deutschlands größter Reiseveranstalter TUI (Marktanteil 20 Prozent, Umsatz 4,5 Milliarden Euro) hat in der Nähe des Gendarmenmarkts den Prototypen eines modernen Reisebüros eröffnet. Der Reisekonzern will das stationäre Geschäft stärken und modernisieren, um so auch Kunden zu erreichen, die heute gar nicht mehr ins Reisebüro gehen, sondern ihre Reisen lieber online buchen.
Die neue World of TUI verfügt über eine Bar, eine Lounge, diverse Beratungsecken sowie ein Airtours-Separee und ist multimedial ausgestattet. Die Berater setzen W-Lan-Laptops und I-Pads im Beratungsgespräch ein, mit denen sie sich flexibel im Verkaufsraum bewegen können.
Die Kunden haben zudem die Möglichkeit, über ein tischgroßes Touchtable Reiseziele verschiedener TUI-Marken auf der ganzen Welt anzusteuern und auf einer Weltkarte zu visualisieren. Die Touchtables sind verknüpft mit user-generierten Kurzreiseberichten von Kunden, die bereits vor Ort waren. Das Raumkonzept entwickelte die Agentur Nest One.
Michael Lambertz, Marketingchef von TUI Travel setzt Hoffnung ins Konzept des multimedialen Reisebüros: "Mit der Verknüpfung von Online- und Offlinewelt haben wir realistische Chancen an Kunden heranzukommen, die wir heute noch gar nicht haben."
Ziel ist es, zumindest Teile des Konzepts in den nächsten fünf Jahren auf die derzeit 400 konzerneigenen Reisebüros in Deutschland zu übertragen und auch möglichst viele der 1000 Franchise-Reisebüros mitzunehmen. Die Zahl der TUI-eigenen Filialen will Konzernchef Volker Böttcher zudem auf 800 verdoppeln. Auch im Ausland soll das neue Konzept greifen: So entsteht derzeit in Moskau ein vergleichbarer Flagshipstore.
Im Onlinegeschäft hat TUI noch Nachholbedarf. Nur sechs Prozent erwirtschaftet die Konzernmarke über ihre Online-Plattform, 20 Prozent sollen es mindestens werden. Ein Relaunch der Plattform tui.de steht kurz bevor. Über alle Touristikmarken (wie L'Tur, des Konzerns hinweg wie l'tur etc erreicht der Konzern immerhin 17 Prozent des Umsatzes über Online-Plattformen.