
Studie: Unternehmen fehlt Designstrategie
Obwohl die Mehrheit der deutschen Unternehmen Produktdesign für ein wichtiges Instrument der Markenführung hält, haben viele von ihnen keine klare Designstrategie. Da schlummert viel ungenutztes Potenzial, meinen der Rat für Formgebung und die GMK Markenberatung.
Obwohl die Mehrheit der deutschen Unternehmen Produktdesign für ein wichtiges Instrument der Markenführung hält, haben viele von ihnen keine klare Designstrategie. In 42 Prozent der untersuchten Unternehmen existiert für das eigene Produktportfolio weder eine markentypische Designsprache noch ein Designleitbild. Bei B-to-B-Unternehmen ist dies sogar bei fast 60 Prozent der Fall. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Rats für Formgebung und der GMK Markenberatung, für die 131 Markenmanager befragt wurden.
Die Studie zeigt, dass innerhalb der Markenführung Design durchaus eine zentrale Rolle spielt. Der Großteil der Markenverantwortlichen (78 Prozent) bestätigt, dass die Markenstrategie in ihrem Unternehmen einen hohen Einfluss auf das Produktdesign hat. Auch zählt es - neben dem Corporate Design (77 Prozent) und der Produktplanung (79 Prozent) - für 73 Prozent der Befragten zu den wichtigsten Instrumenten der Markenführung. Allerdings sind 40 Prozent der Befragte der Auffassung, dass sich die eigene Markenstrategie nicht ausreichend im Erscheinungsbild der Marke widerspiegelt.
"Die Umfrageergebnisse verdeutlichen die ungenutzten Potenziale bei der strategischen Planung von Produktdesign. Eine markentypische Designsprache und ein konsistentes Designleitbild für das gesamte Produktsortiment bilden bereits heute eine der zentralen Voraussetzungen für die erfolgreiche Positionierung deutscher Unternehmen gegenüber dem Wettbewerb auf den internationalen Märkten", erklärt Hans Meier-Kortwig, geschäftsführender Gesellschafter der GMK Markenberatung. Produktdesign sei ein wichtiges Differenzierungsmerkmal, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Und zwar nicht für die Automobilbranche oder Luxusgüter, sondern zunehmend auch für Industriegüter wie Maschinenbau oder Medizintechnik. Mit gutem Design ließen sich außerdem Designpreise gewinnen, die das Image der Marke stärken, ergänzt Andrej Kupetz, Hauptgeschäftsführer des Rats für Formgebung.
Der Rat für Formgebung wurde 1953 auf Initiative des Deutschen Bundestages als Stiftung gegründet, um die Wirtschaft in Designfragen zu unterstützen. Ihm gehören Designer, Unternehmen, Verbände und Institutionen an.
Die Studie ist kostenfrei erhältlich bei der GMK Markenberatung. Kontakt: Johannes Löbner, j.loebner@gmk-markenberatung.de.