Insgesamt habe sich die Autoindustrie 2013 recht gut geschlagen - dank der globalen wirtschaftlichen Erholung und einer gestiegenen Nachfrage in den USA und Asien. Der Markenwert der 50 wertvollsten Automarken wuchs um 55 Milliarden auf 346 Milliarden US-Dollar und die Bruttomargen der fünf größten Autohersteller sind die höchsten seit zehn Jahren. Anders sieht es in Westeuropa aus. Dort schwächen die hohe Arbeitslosigkeit und zögerliche Kreditgeber den Markt. Laut Brand Finance ist Westeuropa der einzige Markt, auf dem die Autoindustrie Verluste macht.

Erfreulich entwickelt sich das Geschäft in den Schwellenländern für Luxusmarken wie Land Rover, Jaguar und Bentley. Wer dort zu Reichtum kommt, stellt seine Kaufkraft gerne zur Schau. Im Ranking der wertvollsten Luxusmarken behauptet sich aber weiterhin Ferrari. Der Ansatz, die Marke exklusiv zu halten und zu schützen, zahlt sich aus. Die Zahlen von Brand Finance zeigen, dass bei einem Anstieg des Markenwerts um 12 Prozent auf vier Milliarden US-Dollar Ferrari die Produktion um mehr als vier Prozent gedrosselt hat. Die Italiener bleiben darüber hinaus der einzige Autohersteller mit einem Marken-Rating von AAA+.

Die Experten von Brand Finance erwarten, dass beim Autokauf die Marke eine immer wichtigere Rolle spielen wird. Denn der Trend zu Joint Ventures und Allianzen führe dazu, dass sich die Autos technisch immer ähnlicher werden.

In der Reifenindustrie ist Bridgestone mit einem Markenwert von 5,5 Milliarden US-Dollar weiterhin die wertvollste Reifenmarke der Welt. Michelin landet trotz seiner Bedeutung und seinen bekannten Restaurantführern auf Platz 2 (Markenwert 4,7 Milliarden US-Dollar), gefolgt von Continental mit einem Markenwert von rund 4 Milliarden US-Dollar. Pirelli landet trotz Glamour-Faktor mit seinen Sponsoringaktivitäten und den begehrten Erotikkalendern mit einem Markenwert von 1,8 Milliarden US-Dollar nur auf Platz 6.

Zur Methodik: Brand Finance berechnet die Markenwerte auf der Grundlage der Frage, welche Lizenzgebühren ein Unternehmen zu bezahlen hätte, wenn es die Marke nicht in Besitz hätte.


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.