
Brand Finance:
Studie: Toyota ist wertvollste Automarke der Welt
Höhere Verkaufszahlen sichern im Ranking "Brand Finance Auto 100" Toyota den Vorsprung vor der deutschen Konkurrenz. Doch BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz können ebenfalls ihren Markenwert steigern.
Zum Genfer Autosalon präsentieren die Markenbewerter von Brand Finance das Ranking der wertvollsten Automarken der Welt. An der Spitze behauptet sich ihren Berechnungen zufolge weiterhin Toyota. Im Ranking “Brand Finance Auto 100” landet die japanische Automarke mit einem Markenwert von 34,9 Milliarden US-Dollar auf Platz 1 - verfolgt von der deutschen Konkurrenz BMW (28,9 Milliarden US-Dollar) und Volkswagen (27 Milliarden US-Dollar). Mercedes-Benz landet mit einem Wert von 24 Milliarden US-Dollar auf dem vierten Rang.
Höhere Verkaufszahlen sichern Toyota den Vorsprung vor den Wettbewerbern aus Deutschland. Obwohl BMW seinen Markenwert laut Brand Finance in den vergangenen fünf Jahren um ganze 131 Prozent steigern konnte, reicht das noch nicht, um Toyota von der Spitze zu verdrängen. Vielleicht schafft das Toyota selbst - der Rückruf von 1,9 Millionen Hybrid Prius dürfte zu einem Einbruch bei der Kundenzufriedenheit führen. Die Experten von Brand Finance erwarten jedoch, dass die "recht solide Marke" auch mit dieser Herausforderung fertig wird.
Porsche landet im Ranking auf Rang 8 mit einem Markenwert von rund 11 Milliarden US-Dollar. Audi steigert seinen Wert um 30 Prozent auf 7 Milliarden US-Dollar und rückt im Ranking zwei Plätze nach vorne auf Rang 12. Auch Daimler (5 Milliarden US-Dollar) und Mini (4,2 Milliarden US-Dollar) machen Boden gut. Opel, nun US-Marke, steigert seinen Markenwert um 21 Prozent auf 2,6 Milliarden US-Dollar).
Insgesamt habe sich die Autoindustrie 2013 recht gut geschlagen - dank der globalen wirtschaftlichen Erholung und einer gestiegenen Nachfrage in den USA und Asien. Der Markenwert der 50 wertvollsten Automarken wuchs um 55 Milliarden auf 346 Milliarden US-Dollar und die Bruttomargen der fünf größten Autohersteller sind die höchsten seit zehn Jahren. Anders sieht es in Westeuropa aus. Dort schwächen die hohe Arbeitslosigkeit und zögerliche Kreditgeber den Markt. Laut Brand Finance ist Westeuropa der einzige Markt, auf dem die Autoindustrie Verluste macht.
Erfreulich entwickelt sich das Geschäft in den Schwellenländern für Luxusmarken wie Land Rover, Jaguar und Bentley. Wer dort zu Reichtum kommt, stellt seine Kaufkraft gerne zur Schau. Im Ranking der wertvollsten Luxusmarken behauptet sich aber weiterhin Ferrari. Der Ansatz, die Marke exklusiv zu halten und zu schützen, zahlt sich aus. Die Zahlen von Brand Finance zeigen, dass bei einem Anstieg des Markenwerts um 12 Prozent auf vier Milliarden US-Dollar Ferrari die Produktion um mehr als vier Prozent gedrosselt hat. Die Italiener bleiben darüber hinaus der einzige Autohersteller mit einem Marken-Rating von AAA+.
Die Experten von Brand Finance erwarten, dass beim Autokauf die Marke eine immer wichtigere Rolle spielen wird. Denn der Trend zu Joint Ventures und Allianzen führe dazu, dass sich die Autos technisch immer ähnlicher werden.
In der Reifenindustrie ist Bridgestone mit einem Markenwert von 5,5 Milliarden US-Dollar weiterhin die wertvollste Reifenmarke der Welt. Michelin landet trotz seiner Bedeutung und seinen bekannten Restaurantführern auf Platz 2 (Markenwert 4,7 Milliarden US-Dollar), gefolgt von Continental mit einem Markenwert von rund 4 Milliarden US-Dollar. Pirelli landet trotz Glamour-Faktor mit seinen Sponsoringaktivitäten und den begehrten Erotikkalendern mit einem Markenwert von 1,8 Milliarden US-Dollar nur auf Platz 6.
Zur Methodik: Brand Finance berechnet die Markenwerte auf der Grundlage der Frage, welche Lizenzgebühren ein Unternehmen zu bezahlen hätte, wenn es die Marke nicht in Besitz hätte.