
Studie: Tablet-PCs als Vertriebskanal
Tablet-PCs, allen voran das iPad, werden als neuer mobiler Vertriebskanal ernst genommen. Das besagt eine Schweizer Studie. Noch zögern die Entwickler, weil sie nicht wissen, in welche Plattformen sie entwickeln sollen.
Tablet-PCs, allen voran das iPad, werden als neuer Vertriebskanal ernst genommen. Das bejahen zwei Drittel von 130 Medienmanagern, die die Züricher Beratung Transaction Consulting und Noser Engineering befragt haben. 60 Prozent sehen laut der Studie „Are you ready for mobile Business“ in den Möglichkeiten der Tablet-PC auch neue Business-Modelle. Von der Nutzung mobiler Anwendungen erwarten 44 Prozent der Befragten positive Auswirkungen aufs Image.
Marcus Garbe, Geschäftsführer von Transaction Consulting, erwartet für dieses Jahr im mobilen Bereich bereits nennenswerte Umsätze für den deutschsprachigen Raum: App-Verkäufe und Werbebuchungen könnten sich in diesem Jahr bereits auf 112 Millionen Euro addieren. Sollte sich manche Prognosen bewahrheiten, könnte diese Summe bis 2013 auf 850 Millionen Euro ansteigen, sagt Garbe.
Das Problem derzeit: In welche Plattformen soll investiert werden? Allein die Zahl der App-Stores ist in den letzten zwölf Monaten von neun auf über 40 gestiegen. Das größte Potenzial birgt sicher derzeit Apple. Aktuell zählt iTunes 160 Millionen Kunden in 23 Ländern. Weltweit sind mehr als 120 Millionen mobile Einheiten von Apple im Markt. Microsoft wird mit seinem Betriebssystem Windows Phone 7 und dem eigenen App-Shop Marketplace nachziehen. Allein 500 Millionen Euro werden derzeit global in die Einführungskampagne investiert. Garbe sieht jedoch mittelfristig vor allem Googles Android-System auf dem Vormarsch: „60 Android-Handys von 21 Herstellern stehen inzwischen
zur Auswahl.“
Bis 2014 wird Android seinen Smartphone-Marktanteil laut einer Studie von Gartner von 3,9 auf 29,6 Prozent ausweiten. Nokia, bisher Platzhirsch mit 46,9 Prozent, wird auf 30,2 Prozent zurückfallen, Blackberrys reduzieren sich von 19,9 auf 11,7 Prozent. Apple kann den
Marktanteil langfristig hingegen nur leicht von 14,4 auf 14,9 Prozent verbessern. Die Umsätze mit Apps werden sich jedoch nicht analog verteilen.