Studie:
Studie: So hat sich der Amazon-Skandal wirklich auf die Kunden ausgewirkt
Das Image von Amazon hat in den vergangenen Monaten zwar stark gelitten, zu einem richtigen Verkaufsboykott können sich die meisten Kunden aber nicht durchringen. Trotzdem muss sich der Internethändler Sorgen machen....
Das Image von Amazon hat in den vergangenen Monaten zwar stark gelitten, zu einem richtigen Verkaufsboykott können sich die meisten Kunden aber anscheinend nicht durchringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von TÜV Saar Net-Research in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Anlass für die Image-Delle war die ARD-Reportage "Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon" Mitte Februar, bei der das Unternehmen gar nicht gut wegkam.
Laut den Forschern sank die Kundenzufriedenheit bei Amazon innerhalb von zwei Monaten um rund 22 Prozent. Im Januar 2013 verpassten die Konsumenten dem Händler noch die Gesamtnote 1,61. Damit ließ die Marke alle anderen 18 untersuchten Online-Händlern hinter sich. Im März 2013, also kurz nach dem Hochkochen des Skandals, fand sich Amazon dann plötzlich auf dem 12. Rang ein, mit einer Bewertung von 1,96.
Doch trotzdem wollen zwei Drittel der Kunden weiterhin im gleichen Umfang bei dem US-Konzern bestellen. Über die Hälfte der Befragten erwartet zwar negative Auswirkungen auf den Umsatz von Amazon. Allerdings beabsichtigen nur sieben Prozent ihr Konto aufzulösen.
"An diesem Beispiel wird deutlich, dass sich das schlechte Image eines Unternehmens nicht zwingend sofort auf das Kaufverhalten niederschlagen muss. Rund 75 Prozent der Befragten sehen laut unserer Umfrage keinen oder kaum Handlungsbedarf, was den Umfang ihrer Bestellungen bei Amazon angeht. Dabei wird oft auf die guten Erfahrungen mit Angebot und Service des Unternehmens verwiesen“, sagt Bianca Schwiering, Verantwortliche für TÜV Saar Net-Research-Branchenstudien.
Amazon muss außerdem ein anderer Aspekt Sorgen bereiten: Die Weiterempfehlungsquote schrumpfte in dem untersuchten Zeitraum von rund 33 Prozent auf 18 Prozent.
Der TÜV Saarland befragte im Januar 2013 bei einer online-basierten repräsentativen Studie insgesamt 2500 Personen zu 19 Online-Shops. Im März 2013 äußerten sich 300 Personen zur Marke Amazon. Die Studie gibt es kostenlos unter www.tuev-netresearch.de.