• Apps im Printstyle (Printmetapher): Diese sind angelehnt an das Zeitunglesen mit horizontalem Blättern, häufig noch unterstützt durch ein virtuelles Zeitungs-/Zeitschriftenregal (Beispiel: iKiosk der Axel Springer AG).
  • Der zweite App-Typ (Onlinemetapher) orientiert sich an der Website-Nutzung mit vertikalem Scrollen und oberer Navigationsleiste (Beispiel: Focus Online). Beide Formen sind derzeit am häufigsten zu finden.
  • Daneben gibt es Hybridformate (dritter Typ), die dem Nutzer zwei Ansichtsmöglichkeiten bieten: ein PDF-Äquivalent der Printausgabe mit horizontalem Blättern und zusätzlich einen Text-Lesemodus mit vertikalem Scrollen (Beispiel: Handelsblatt).
  • Als vierte Gruppe lassen sich neue Formen bündeln, die die Nutzungselemente der Zeitung, die Interaktivität des Internets und diverse Multimedia-Elemente miteinander verbinden (Beispiel: Frankfurter Rundschau, Wired).

In einem qualitativen Nutzertest von Goldmedia (Online-Nutzerbefragung (n=27), Usability-Test (n=7) und Auswertung entsprechender Internetforen) kamen die Apps, die neue Formen und Darstellungsmöglichkeiten bieten, am besten an. Die Nutzer wollen, so die Studie, einen Mehrwert gegenüber den Printausgaben und erwarten, dass die Vorzüge der Tablet-Computer in den Apps eingesetzt werden. Die Nutzer bevorzugten zudem auf dem iPad das Querformat.

Großen Einfluss auf die Nutzungserwartung hat Goldmedia zufolge die Erfahrung: Wurde die Funktionsweise einer App erst einmal verstanden, wird sie auch bei anderen vorausgesetzt. Intuitiv versuchten die User zum Beispiel Bilder Apple-typisch mit zwei Fingern zu zoomen. Funktionierte dies nicht, probierten sie andere Funktionstechniken aus, oft jedoch erfolglos. Die Nutzer wünschen sich offenbar mehr Homogenität oder die Zulässigkeit verschiedener Bedienpraktiken.Wichtige Funktionen der iPad-Apps werden von den Nutzern laut Untersuchung häufig als schwer empfunden, etwa wenn Symbole oder Bedienknöpfe zu klein oder nicht eindeutig interpretierbar sind, Scroll-Balken ausgeblendet sind oder es Vergrößerungs- und Markierungshilfen fehlen.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.