
Studie: Internetnutzung steigt in der Krise
Konsumenten ändern in der Rezession ihre Mediennutzung, so das Kernergebnis der Studie "Mediennutzung in der Krise" von Initiative Media. Sie sehen mehr TV, nutzen das Internet mehr, hingegen kommen sie weniger mit Outdoor-Maßnahmen in Berührung. Auch der Radiokonsum geht zurück.
Konsumenten ändern in der Rezession ihre Mediennutzung, so das Kernergebnis der Studie "Mediennutzung in der Krise" von Initiative Media. Sie sehen mehr TV, nutzen das Internet mehr, hingegen kommen sie weniger mit Outdoor-Maßnahmen in Berührung. Auch der Radiokonsum und die Nutzung von Publikumszeitschriften geht zurück.
Aktuell seien noch keine signifikanten Verhaltensänderungen zu verzeichnen, so das Marketingunternehmen Initiative Media. Deshalb stützen sich die Ergebnisse der Untersuchung vor allem auf die Dotcom-Krise der Jahre 2000 bis 2002.
Damals habe vor allem das TV als Medium gedient, dem Alltag zu entfliehen. Neben dem in Krisenzeiten steigenden Bedarf an Entertainment seien vor allem durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit bedingte sinkende Einkommen, ein geringeres Maß an Mobilität und steigende Zeitbudgets Treiber einer sich ändernden Mediennutzung. So rechnet Initiative Media bei allen Medien, deren Konsum keine Extrakosten produziert und die einen starken Unterhaltungscharakter haben, mit einer verstärkten Nutzung. Dazu gehören vor allem TV und Internet. Das World Wide Web würden inzwischen fast die Hälfte der Bevölkerung via Flat-rate durchstöbern - entsprechend gering vielen hier die Ausgaben aus. Initiative Media rechnet mit einer verstärkten Zunahme der Nutzung von Blogs und Foren, sozialen Netzwerken sowie Online-Games.
Publikumszeitschriften und Zeitungen hätten es in der Krise dagegen schwer. Um Geld zu sparen, rechnet das Unternehmen mit sinkenden Verkaufszehlen bei Zeitschriften und Zeitungen.
Über die Auswirkungen der Krise auf die Radionutzung lasse sich indess nur schwer eine Aussage treffen. Die Hördauer nimmt laut Studie seit dem Jahr 2000 stetig ab - eine zusätzliche Abnahme während der Dotcom-Krise sei nicht auszumachen. Bei starker Zunahme der Arbeitslosigkeit sei allerdings ein Rückgang der Radionutzung vorstellbar, denn viele Erwerbstätige nutzten ihr Radio vor allem auf dem Weg zur Arbeit, so Initiative Media.
Auch für Out-of-Home-Medien sieht die Media-Agentur zu Krisenzeiten eher schwarz: Durch die Wirtschaftskrise würde das Leben verstärkt in den eigenen vier Wänden stattfinden. Eine geringere Mobilität und entsprechend geringere Chancen Out-of-Home-Medien zu sehen, seien die Folge.
laut Studie das gleiche Argument wie bei den Printmedien: Demnach hätten aktuelle Umfragen in den USA ergeben, dass 70 Prozent der Amerikaner bei den Ausgaben fürs Kino, Restaurants und anderen Vergnügungen den Gürtel enger schnallen wollen. Vor allem aber, weil die Besucherzahlen stark von dem Filmangebot abhingen, ließe sich auch hier nur schwer abschätzen, inwieweit die Rezession in diesem Jahr die Kinobranche tangieren wird.