
Studie: Finanzkrise beeinflusst Einstellung junger Konsumenten
Die junge Generation weltweit hat wegen der Wirtschaftskrise ähnliche Sorgen und Nöte. Diese Erfahrungen prägen auch ihr Medien- und Konsumverhalten, das konservativer wird, wie eine internationale Studie von Initiative herausfand. Von Marken fordern junge Konsumenten Verlässlichkeit und den digitalen Dialog.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat weltweit ähnliche Auswirkungen auf die junge Generation zwischen 18 und 24 Jahren - ihre Sorgen und Nöte sind gleich. Dies zeigt die internationale Studie "The Reset Generation", in der die Mediaagentur Initiative das Konsum- und Medienverhalten der jungen Generation aus 15 Ländern untersucht. Die Studie wurde heute beim Eurobest Festival in Hamburg vorgestellt.
Die junge Generation in den untersuchten Ländern weist ähnliche Gewohnheiten und Einstellungen auf: 85 Prozent haben Ängste aufgrund der wirtschaftlichen Lage und fast alle Befragten (94 Prozent) machen sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Die junge Generation amüsiert sich gerne, aber sie muss sich mit einer härteren Realität auseinander setzen, als jede Generation vor ihr. Weltweit ist sie gezwungen, sich an die Gegebenheiten der Krise anzupassen, was ihrem Konsumverhalten eher einen konservativeren Stil verliehen hat, so ein Fazit der Initiative-Studie.
Ihre Ansprüche an Marken sind hoch: „Value for Money“ ist das wichtigste Attribut für die junge Zielgruppe (63 Prozent), gefolgt von Beständigkeit (56 Prozent) und Zuverlässigkeit (54 Prozent). Die Studie zeigt, dass Marken in erster Linie echte Bedürfnisse kommunizieren müssen, bevor sie, wie für frühere Generationen typisch, überstilisierten Lifestyle darstellen. Die Empfehlung von Initiative: Produkte sollten traditionelle Werte wie „Verlässlichkeit“ über digitale Technologien kommunizieren, damit die junge Generation den Nutzen des Produktes klar erkennen kann.
Denn die jungen Menschen sind die ersten, die in der digitalen Welt aufgewachsen ist und sich dort zu Hause fühlen. Deshalb suchen sie mehr als jede andere Generation zuvor nach Informationen über Marken und Produkte in sozialen Netzwerken (34 Prozent), auf Consumer Review Sites (34 Prozent) und in Blogs und Foren (33 Prozent). Generell legen sie sehr viel Wert auf Marken und achten auf Empfehlungen anderer Personen.
82 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gerne ihre positiven Produkt-Erfahrungen mit anderen Personen teilen. Fast genau so hoch ist der Anteil derer (75 Prozent), die auch bereit sind negative Produkt-Erfahrungen weiter zu geben. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Junge Konsumenten wollen Produkte gerne mitgestalten, darum sollten Unternehmen den Dialog intensivieren. 33 Prozent der Befragten würden diese Aktivierung durch Marken begrüßen. 32 Prozent der Befragten sagten, sie würden gerne zu Events gehen, die von einem Produkt gebranded worden seien und 12 Prozent sagten, sie würden sich gerne mit Experten über ein Produkt oder Unternehmen unterhalten.
Volker Helm, CEO Initiative über das Ergebnis des Projektes: „Die Studie zeigt, dass angesichts der überwundenen Wirtschafts- und Finanzkrise die junge Generation weltweit sehr ähnliche Einstellungen und Wertesystematiken gegenüber Marken entwickelt hat. Ermächtigt durch digitale Technologien verlangt sie den Dialog mit Marken. Die Unternehmen, die den jungen Menschen die Möglichkeit bieten durch Mobile, Social Media und andere Dialog-Mechanismen mit ihnen zu kommunizieren, werden durch Loyalität der jungen Konsumenten belohnt werden. Darüber hinaus bietet dieser Dialog die Möglichkeit die Marke stetig zu verbessern und ist somit auch ein wertvolles Instrument für die Marktforschung.“
Die internationale Untersuchung wurde auf Basis des agentureigenen Connections Panels durchgeführt. Befragt wurden weltweit über 7.500 Personen aus Argentinien, Australien, China, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Niederlande, Mexiko, Polen, Russland, Spanien, Schweden, UK und USA.