
Kreativer Protest für mehr Diversität:
Studenten stellen McDonald's mit Fake-Plakat bloß
Zwei Studenten haben die Nase voll davon, dass auf Postern in ihrer McDonald's-Filiale keine Asiaten zu sehen sind. Sie basteln ein eigenes Plakat und schmuggeln es in die Filiale. Und sind nun Viral-Stars.

Foto: Jevholution / Youtube / Screenshot.
Zwei Studenten aus Houston haben die Fast-Food-Kette McDonald's mit einer kreativen Protestaktion auf einen Mangel in ihrer Werbung aufmerksam gemacht. Und zwar den Mangel an Diversität.
Jevh Maravilla und sein Freund Christian Toledo hatten nämlich die Nase voll von den Werbeplakaten, die an den Wänden ihrer McDonald's-Filiale in Houston hingen. Darauf sind viele glückliche und lachende Menschen zu sehen - aber kein einziger mit asiatischen Wurzeln. Kurzerhand beschlossen die zwei zu handeln - mit einem Fake-Poster und sich selbst in den Hauptrollen.
Eine nicht ganz einfache Mission
Die Studenten gaben sich dabei richtig Mühe. Sie ließen sich im typischen Stil der McDonald's-Poster fotografieren, beide lächelnd, lässig, mit Pommes-Box und Burgern von McDonald's in der Hand. Daraus bastelten sie eine Postervorlage, inklusive Designelementen, die auch die anderen Poster zieren, und McDonald's-Logo. Bis dahin war ihr Vorhaben noch recht einfach umzusetzen. Aber nun wurde es komplizierter, denn sie wollten dieses Poster in ihre McDonald's-Filiale schmuggeln und an eine freie Wand hängen.
Sie fanden im Secondhand-Shop ein altes McDonald's-Shirt, fälschten eine Mitarbeiterkarte für "Jeff Bergara, Regional Interior Coordinator" und einer der beiden verkleidete sich als Angestellter der Fastfood-Kette. Gemeinsam mit Freunden schafften sie es tatsächlich, das Poster unbemerkt anzubringen.
Fake-Poster hängt schon seit Wochen
Und seitdem hängt es da, mittlerweile schon mehrere Wochen. Und siehe da: Das neue Motiv fiel offenbar niemanden auf, sie haben den Look & Feel der McDonald's-Vorlagen scheinbar sehr gut getroffen. Das Motiv mit den zwei Asiaten gehört jetzt einfach dazu. So, wie es sich Jevh Maravilla gewünscht hat und wie es sein sollte.
"Es hängt jetzt schon 51 Tage", freuen sich die Studenten auf Twitter und posieren vor dem Poster. Der Tweet wurde mittlerweile tausendfach geteilt, weltweit berichten Medien. Das Urteil der meisten über den McDonald's-Prank: "I'm lovin' it".
"Menschen jeder Herkunft sollten in der Öffentlichkeit repräsentiert sein. Ich denke, ich habe meinen Teil dazu beigetragen", sagt Jevh in einem Video. Darin erzählt er, wie sie zu McDonald's-Posterboys wurden.
So lustig die Aktion ist, so ernst ist es dem jungen Studenten mit seiner Botschaft: "Wir alle verdienen Gleichberechtigung, und alle Rassen verdienen Anerkennung", sagt der Texaner mit philippinischen Wurzeln in einem Interview mit BBC. "Ich weiß nicht, warum das Marketing von McDonald's keine Asiaten mit einbezogen hat, aber oft werden in den Medien asiatische Männer nicht als männlich dargestellt und asiatische Frauen nur als niedlich und hübsch." Er fordert deshalb auch mehr Diversität in Hollywood-Filmen: "Als ich aufwuchs, traten asiatische Menschen nur als Kampfkünstler oder lustige Nebencharaktere in Filmen auf."
McDonald's lässt das Poster hängen
Jetzt warten alle gespannt, wie McDonald's reagiert. Die Vorschläge reichen von einer globalen Marketingkampagne mit den beiden als Models bis zu Jobofferten im Marketing-Team. Auch ein Appell formiert sich: #KeepThePosterUp.
Zurzeit hängt es noch, wie sich ein Fan überzeugen konnte: