International:
Strick-Streit: Nike und Adidas haben sich in der Wolle
Nike und Adidas haben sich seit zehn Jahren in einen Streit um Sportschuhe aus Strickmaterial verstrickt. Nun fordert Nike gerichtlich, dass Adidas die Modelle nicht mehr in den USA verkaufen darf.
Wer hat's erfunden? Bei dieser Frage geht es diesmal nicht um Ricola-Kräuterzucker aus der Schweiz, sondern um Sportschuhe aus Strick. Nike geht jetzt in den USA vor der International Trade Commission (ITC) gegen Adidas vor – mit dem Vorwurf, dass der deutsche Erzrivale die Idee zu Sportschuhen aus einem Strickmaterial von den Amerikanern kopiert habe. Wie unter anderem Lawyer Monthly und der Spiegel berichten, fordert Nike in der Beschwerde vor der ITC, dass Adidas seine "Primeknit"-Modelle, die zum Teil aus Recyclingmaterial aus den Weltmeeren bestehen, nicht mehr in den USA verkaufen darf.
Zehn Jahre Strickschuh-Streit – und kein Ende in Sicht
Der Strickschuh-Streit schwelt bereits seit 2012. Damals hatten die beiden Firmen mit wenigen Monaten Abstand ihre Recycling-Sneaker auf den Markt gebracht – Nike mit "Flyknit" und Adidas mit "Primeknit". Sie ähneln sich nicht nur dem Namen nach, sondern auch vom Herstellungsverfahren her, bei dem "High Performance"-Schmelzgarne zu einem Geflecht gestrickt werden. Laut Nike hat Adidas bei 49 Schuhmodellen insgesamt sechs Patente des US-Konkurrenten verletzt. Die Franken beteuern dagegen, dass "Primeknit" ihre eigene Idee "nach jahrelanger Forschung" war. Wie tief sich die Rivalen noch in den Streit verstricken, ist momentan unklar.