
Streik gefährdet die Produktion vom Stern
Das Management des Hamburger Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr versucht derzeit offenbar die Auswirkungen des bundesweiten Warnstreiks in der Druckindustrie abzufedern und die Produktion des Flaggschiffs "Stern" weiter aufrecht zu erhalten.
Das Management des Hamburger Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr versucht derzeit offenbar die Auswirkungen des bundesweiten Warnstreiks in der Druckindustrie abzufedern und die Produktion des Flaggschiffs "Stern" weiter aufrecht zu erhalten. "Das mittlere Management legt selbst Hand an, um die Produktion am Laufen zu halten", sagt ein G+J-Mitarbeiter.
Hintergrund hierfür ist dass seit Montagabend um 22 Uhr am Standort Itzehoe des Tiefdruckkonzerns Prinovis gestreikt wird. Der Streik trifft Gruner + Jahr ins Mark. Denn jeden Montagabend beginnt hier die Produktion des "Stern". Einen anderen Druckstandort für das Wochenmagazin gibt es nicht.Nach Auskunft des Betriebsrats dauert der Streik derzeit noch an.
"In der Rotation liegt die Streikbeteiligung bei nahezu 100 Prozent", sagt ein Betriebsratsmitglied von Prinovis Itzehoe. Die Belegschaft kämpft für mehr Lohn und Gehalt. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 170.000 Beschäftigten in der Branche mehr als fünf Prozent.
Der Warnstreik in der Druckindustrie trifft Gruner + Jahr zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn die Bertelsmann-Tochter leidet derzeit schwer an den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. So ist das Anzeigengeschäft rückläufig. Im 1. Quartal soll der Konzern offenbar einen Verlust erwirtschaftet haben. Dies hatte der Gruner+Jahr-Chef Bernd Buchholz jüngst den Mitarbeitern auf einer Belegschaftssitzung offenbart. Ein Sprecher von Gruner + Jahr wollte sich auf Anfrage nicht äußern.