Trotz Kinohit "Avengers":
Streaming-Einstieg trübt Disney-Bilanz
Disney erleidet einen Gewinneinbruch um fast 40 Prozent - trotz des "Avengers"-Erfolgs. Die Erlöse stiegen aber um fast ein Drittel.
Mit "Avengers - Endgame" lieferte der Entertainment-Gigant Walt Disney im April den bislang erfolgreichsten Film der Kinogeschichte. Dennoch liefen die Geschäfte zuletzt schlechter als erwartet.
Belastet wurde die Bilanz von Sonderkosten durch die Integration zugekaufter Geschäfte von 21st Century Fox und hohen Investitionen in den Auf- und Ausbau von Streamingdiensten wie Disney+ und Hulu sowie der Onlineversion des kriselnden Sportsenders ESPN. Insgesamt kletterten die Ausgaben um 55 Prozent auf 17,5 Milliarden Dollar.
CEO Bob Iger hat dem Portal Buffed zufolge während einer Telefonkonferenz mit Investoren enthüllt, dass drei Streaming-Dienste des Unternehmens in den USA als Bundle verfügbar sein werden. Diese Kombination von Disney+, Hulu und ESPN+ soll nicht mehr kosten als ein normales Netflix-Abo, nämlich 12,99 Dollar in den USA. Dort soll das Angebot Disney+ ab 12. November verfügbar sein.
Gewinne rückläufig, Erlöse steigen
Verglichen mit dem Vorjahreswert brach der Gewinn um fast 40 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar (1,6 Mrd. Euro) ein, wie der Konzern mitteilte. Auch die Erlöse blieben trotz eines - auch dank Zukäufen - sehr starken Anstiegs um fast ein Drittel auf 20,2 Milliarden Dollar unter den Prognosen. Anleger reagierten enttäuscht und ließen die Aktie nachbörslich zeitweise um knapp sechs Prozent fallen. Seit Jahresbeginn war der Kurs aber auch schon um 29 Prozent gestiegen.
Das normalerweise florierende Geschäft mit Vergnügungsparks enttäuschte diesmal. Analysten hatten fest damit gerechnet, dass die mit großem Spektakel als Ergänzung zum Disneyland-Resort in Kalifornien eröffnete Themenwelt "Star Wars: Galaxy's Edge" ein Hit wird. Doch stattdessen gingen Besucherzahlen und Betriebsgewinn in den USA zurück. (sh/dpa)