Strategiewechsel: Max Bahr spielt im Praktiker-Konzern die erste Geige
Max Bahr - bisher mit 78 Märkten vor allem in Norddeutschland präsent - soll künftig im Praktiker-Konzern bundesweit die erste Geige spielen. Dafür werden 125 der 234 Praktiker-Filialen auf die höher positionierte Schwestermarke umgerüstet. Mehr über die Veränderungen im Konzern erfahren Sie hier.
Max Bahr - bisher mit 78 Märkten vor allem in Norddeutschland präsent - soll künftig im Praktiker-Konzern bundesweit die erste Geige spielen. Zu diesem Zweck werden bis Ende nächsten Jahres 125 der 234 Praktiker-Filialen auf die höher positionierte Schwestermarke umgerüstet.
In den Genuss dieses "Upgrades" sollen in erster Linie die größeren Praktiker-Standorte kommen. Während Max Bahr die ambitionierten Heim- und Handwerker ansprechen soll, richtet sich die dann geschrumpfte Praktiker-Kette mit abgespecktem Angebot ausschließlich an preissensible Kunden.
Mit am Ende 200 Filialen soll Max Bahr auf diese Weise zu einer "flächendeckenden Hauptvertriebslinie" ausgebaut werden. Nur bis zu 100 - tendenziell kleinere - Standorte werden in Zukunft noch unter der Marke Praktiker weitergeführt, wie das Unternehmen jetzt mitteilt.
Überraschend ist diese Entwicklung nicht. Zu sehr hatte sich die Praktiker-Kette in früheren Jahren auf Dauer-Rabattschlachten eingelassen ("20 Prozent auf alles"). Das ging nicht nur zu Lasten der Ertragskraft. Auch die Marktanteile bröckelten immer weiter. Aus dieser Abwärtsspirale kam die Marke trotz diverser Kurskorrekturen und Gegenmaßnahmen nicht mehr heraus.
Eine weitere Folge des Niedergangs der Marke ist es, dass es in Zukunft nur noch eine gemeinsame Konzernzentrale geben wird - und zwar am Max-Bahr-Sitz in Hamburg. Am bisherigen Sitz der Praktiker-Zentrale im saarländischen Kirkel (mit bis vor kurzem noch 700 Mitarbeitern) soll am Ende nur ein Servicecenter mit 180 Mitarbeitern übrig bleiben - für interne Dienstleisungen wie IT, Rechnungswesen und Personalabrechnung.