
Verkauf des Außenwerbers:
Ströer lässt das Türkeigeschäft sein
Der Istanbuler Außenwerber Ströer Kentvizyon gehört bald nicht mehr zum Portfolio des Kölner Medienunternehmens. Die Gründe.

Foto: Ströer
Ströer zieht einen Schlussstrich unter die Aktivitäten am Bosporus: Nachdem das Medienhaus im vergangenen Jahr bereits den Istanbuler Stadtvertrag abgegeben hatte, verkündet Ströer nun, das türkische Außenwerbegeschäft ganz an den bisherigen Mitgesellschafter verkaufen zu wollen. Murat Ilbak übernehme die 90-prozentige Beteiligung an Ströer Kentvizyon für einen Transaktionswert von rund 15 Millionen Euro, teilen die Kölner mit.
Zur Erklärung heißt es, dass mit der Fokussierung auf das deutsche Kerngeschäft und zukünftige Wachstumsfelder die Bedeutung des türkischen Außenwerbegeschäfts stetig abgenommen habe. Zum Zeitpunkt des Verkaufs machte das Türkeigeschäft demnach rund zwei Prozent des Umsatzes und nur knapp zwei Prozent des Ebitdas der Ströer Gruppe aus.
Udo Müller, Gründer und Co-CEO von Ströer, betont: "In der Türkei sehen wir eine zunehmende Eintrübung der wirtschaftlichen Gesamtsituation. Vor diesem Hintergrund schätzen wir die Fortführung unseres mit Abstand wesentlichsten Vertrages in Ankara in Kombination mit der bevorstehenden Ausschreibung als unwahrscheinlich ein. Deshalb haben wir uns zu diesem finalen Schritt entschlossen und unsere türkische Gesellschaft verkauft."
Ströer, inzwischen größter Digitalvermarkter Deutschlands, investiert in letzter Zeit unter anderem lieber in Dialogmarketing. Und kann das Ergebnis schon positiv in der Bilanz ablesen. Aktuell hat Ströer eine Partnerschaft mit dem Streamingportal Sporttotal.tv eingetütet. Die Kölner vermarkten das Online-Sportangebot künftig regional und lokal. Im Gegenzug ist Sporttotal.tv künftig auch auf Ströers Portal T-Online.de zu sehen. Geboten werden über 4000 Spiele live in der Saison 2018/2019.