Super Bowl:
Storytelling und Promis beim Super Bowl
Alle Super-Bowl-Spots, die in diesem Jahr in guter Erinnerung bleiben werden, setzen ganz klassisch auf Storytelling. Ebenfalls gut funktionieren die passenden Prominenten.
Spots, die in guter Erinnerung bleiben, setzen oft auf klassisches Storytelling. Ebenfalls gut funktioniert es mit Prominenten - wenn sie denn passen. Und dann war da in diesem Jahr noch die politische Note ... Halbzeit-Königin Lady Gaga übrigens, durchaus für klare Worte bekannt, brachte in ihrer Show einen geschickt eingearbeiteten (heißt: subtilen) patriotischen Appell an - die Farben, der Auftaktsong "America the beautiful" - und lieferte dann ein Medley ihrer großen Hits, perfekt choreografiert.
Das allerbeste Storytelling kam von den New England Patriots. Die Mannschaft brachte in den ersten Vierteln nichts zustande - und kämpfte sich fulminant zurück - bis in die Verlängerung, die die Patriots und Tom Brady mit Touchdown 34:28 für sich entschieden.
Storytelling
Die NFL selbst setzt wie im Vorjahr auf Babys: Während 2016 Chöre von Super-Bowl-Babys (gezeugt nach dem Football-Finale) auftraten, sind es in diesem Jahr Babys, verkleidet als Football-Größen: etwa Mike Ditka, Joe Namath, Bill Belichick, Von Miller. Wunderbar.
Schon in den Tagen vor dem Super Bowl unglaublich viel geklickt: Budweiser und die Anheuser-Busch-Geschichte von der Agentur Anomaly. Polarisierte trotz des Einwandererthemas weniger als Audi (mit mehr als doppelt so vielen positiven wie negativen Bewertungen). In den sechs Tagen bis zum Spiel gab es mehr als 17 Millionen Youtube-Aufrufe. Und einen Hashtag #BoycottBudweiser von Leuten, die sich gegen "liberale Propaganda" der Biermarke wehren wollten. Den Hashtag dominierten aber bald Verteidiger Budweisers - und der Einreisefreiheit.
Offen politisch: Airbnb. Das Plädoyer für die Vielfalt "We accept" passt gut zu dem Vermittler von Ferienunterkünften: Während des US-Einreisestopps hatte Airbnb-CEO Brian Chesky Gestrandeten Gratisunterkünfte angeboten.
Und ebenfalls klar positioniert, aber mit Ironie und einem, sagen wir mal: an den Haaren herbeigezogenen Thema kommt diese Shampoo-Werbung. Sie setzt ihr Produkt gegen die "at least 4 years of awful hair", die dem Land bevorstehen. Jeder soll seinen Beitrag leisten, mit großartigem Haar dank It's A 10 Haircare. Hinter dem Film stecken die Agentur Haves Edge und Hungry Man Production.
Mit der politischen Werbung beschäftigte sich auch die ARD.
Die originellen Werbespots beim #SuperBowl sind legendär. So politisch wie in diesem Jahr waren sie wohl noch nie, berichtet @SNiemannARD pic.twitter.com/fCN8sQuWjK
— tagesthemen (@tagesthemen) 5. Februar 2017
Promis
Zu den am aktivsten genutzten Clips im Web gehört die T-Mobile-Werbung mit Justin Bieber. In den drei Tagen von der Veröffentlichung bis zum Super Bol schon 8 Millionen Youtube-Aufrufe.
2016 arbeitete ein großartiger Christopher Walken für Kia. In diesem Jahr für das Wellness-Getränk Bai. Justin Timberlake, der Anteile an der Marke hat, übt sich in vornehmer Zurückhaltung. Der Spot entstand inhouse.
Waschmittel, Unterhaltung, Super Bowl - in einem Themenmix für Waschmittelwerbung. Das klappt bei Tide. Die inszeniert den Football-Altstar Terry Bradshaw mit einem Fleck auf dem Hemd, der sogar im Netz trendet. Mit dem "Transparent"-Schauspieler Jeffrey Tambor und Patriots verletzem Rob Gronkowski. Agentur: Saatchi & Saatchi.
Mit Arnie Schwarzenegger hat es schon 2016 gut geklappt, drum ist er 2017 "back" für den Spielehersteller Mobile Strike.
Wix hat seinen Super-Bowl-Spot mit Jason Statham und Gal Gadot bereits vor dem Spiel veröffentlicht. Einen Action-Kracher um Koch Felix:
Sparespace hatte schon gut eine Woche vor dem Big Game sein Webseiten-Angebot mithilfe von John Malkovich beworben. Dem Schauspieler hat ein Mann die Domain geklaut, die er für seine Modelinie braucht. Und das erkaliert. Agentur: John X Hannes.
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