Venture-Kapitalspritze:
Store2be vermittelt Online-Marken Flächen für Live-Kommunikation
Online-Firmen suchen verstärkt den Weg ins reale Einkaufsleben. Hier hilft das Startup Store2be als Vermittler von Promotionflächen. Die Berliner sammeln nun eine hohe Summe von prominenten Investoren ein.
Foto: Store2be
Markenpräsenz entscheidet über den Erfolg. Das gilt auch für Online-Marken. Deshalb suchen Online-Firmen verstärkt den Weg ins reale Einkaufsleben. Hier hilft Store2be. Das Berliner Startup sammelt für seinen Service nun eine deutliche sechsstellige Investorensumme ein. Mit dem Geld wollen die vier Gründer um Marlon Braumann ihr Geschäft ausbauen: Zum einen weitere Kunden akquirieren und zum anderen Shops und öffentliche Räume integrieren, die Flächen für Live-Kommunikation anbieten. Das Startup bietet - rund ein Jahr nach Gründung - bereits über 1.000 Flächen zur Auswahl an. Sie befinden sich breit gestreut in Einzelhandelsgeschäften (Store-in-Store), in Shopping-Centern, Fitnessstudios, Flughäfen, Hochschulen, Kinos oder auf Events.
Das klingt an sich nicht spektakulär. Was den Service neu macht: Verkauft werden Zielgruppen. Jede Fläche wird in Bezug auf Kundenfrequenzen und Aufenthaltsdauern sowie die Art der Kunden analysiert. Zudem arbeitet Store2be an konkreten Verfahren, um Daten über die Konsumenten auch während einer Promotion- oder Verkaufsaktion zu ermitteln.
Unter dem Strich soll dies den Marken über geringe Kosten und standardisierte Prozesse ermöglichen, solche Offline-Orte in ihren regulären Marketing-Mix einzubeziehen und anhand von einheitlichen KPIs zu bewerten. Braumann spricht bewusst von "Marketing-Mix" und Omnichannel-Marketing und nicht "Vertriebsmix". Mittelfristig will er auch nicht nur Unternehmen, sondern auch deren Agenturen als Kunden gewinnen.
Zu den ersten Kunden zählen der Erotikversender Amorelie, Beauty-Spezialist Glossybox und der Tierfutter-Shop Pets Deli. Daneben haben aber auch Offline-Firmen Flächen gebucht. Zudem arbeiten erste FMCG-Artikler mit Store2be zusammen, darunter Noa, eine Tochterfirma der Käserei Karwendel Werke. Die neue Marke für pflanzliche Brotaufstriche will die Neueinführung unter anderem am PoS bewerben. Neben den Flächen liefert Store2be hier auch die Stände, Personal, Logistik und die Frequenzmessung während der Aktionen.
Überzeugt haben die Macher mit ihrem Konzept beispielsweise den neuen Investor Florian Heinemann, Gründer und Geschäftsführer bei Project A Ventures, der "in der Verknüpfung von Digital- und Offline-Marketing großes Potenzial" sieht. Daneben investiert Perikles Ventures mit Adrian Kiehn, der unter anderem zehn Jahre lang Marketingvorstand von Peek & Cloppenburg war.
