
Stoiber kritisiert "Massenshows" wie Dschungelcamp und Big Brother
Heftige Kritik an den privaten TV-Anbietern übt Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber. Das Unterhaltungsprogramm der Privaten sei "häufig sehr flach, keine Frage“, erklärt Stoiber in einem "SZ"-Interview. Dabei ist er Chef des Programmbeirats von ProSiebenSat.1...
Heftige Kritik an den privaten TV-Anbietern übt Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber. Das Unterhaltungsprogramm der Privaten sei "häufig sehr flach, keine Frage“, erklärt Stoiber in einem nterview mit der "Süddeutschen Zeitung". Pikant: Stoiber ist seit einiger Zeit Chef des Programmbeirats der Privat-TV-Familie ProSiebenSat.1.
Und das bemängelt er: "Manches im Nachmittagsprogramm, auch bei den Sendern, die wir jetzt gesellschaftspolitisch beraten, entspricht nicht den Qualitätsansprüchen des Beirats“, so der 70-Jährige weiter, der einst als Medienpolitiker zu den Wegbereitern der privaten Fernsehwirtschaft gehörte. "Massenshows“ wie "Big Brother", Dschungelcamp oder teilweise auch Deutschland sucht den Superstar halte er für "gesellschaftlich problematisch“. Laut Stoiber verstoßen diese Sendungen "gegen Grundprinzipien des menschlichen Zusammenlebens“. Der CSU-Politiker: "Ich bin gegen das Niedermachen oder Bloßstellen anderer.“
Auch wenn Stoiber die üblichen Einschränkungen der Online-Aktivitäten bei ARD und ZDF fordert, sieht er die wahre Bedrohung der privaten TV-Sender in Internetriesen wie Facebook und Google. "Dass Google sich womöglich um die Fußball-Bundesliga bemüht, um sie im Internet zu zeigen, zeigt, dass wie mitten in der digitalen Revolution sind.“ In den nächsten ein, zwei Jahren, so Stoiber, würden Google & Co immer stärker versuchen, den TV-Markt zu übernehmen: "Da kommt einiges auf uns zu.“
Am Ende outet sich der ehemalige bayerische Ministerpräsident als Digital-Junkie. Nach der Zeitungslektüre gehe er "rasch online“. Zudem ist er Endgerätetechnisch hervorragend ausgestattet: "Heute benutze ich iPhone und iPad, was manche Kollegen überrascht.“