
Stefan Aust sorgt für Aufruhr
Wirbel um Äußerungen des ehemaligen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust: In einer von der Zeitschrift "Cicero" verbreiteten Vorab-Meldung behauptet Aust angeblich, dass sein Rauswurf beim Hamburger Nachrichtenmagazin eine Intrige war.
Wirbel um Äußerungen des ehemaligen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust: In einer von der Zeitschrift "Cicero" verbreiteten Vorab-Meldung behauptet Aust angeblich, dass sein Rauswurf beim Hamburger Nachrichtenmagazin eine Intrige war und von SPD-Funktionären im Berliner Willy-Brandt-Haus beschlossen wurde.
Umgehend dementiert Stefan Aust gegenüber Werben & Verkaufen allerdings die Story, die der langjährige Spiegel-Journalist Erich Wiedemann geschrieben hat. "Ich habe mit Herrn Wiedemann über das Gerücht gesprochen, aber ich habe mir dieses nie zu eigen gemacht", weist Aust den Bericht energisch zurück. Die Nachrichtenagentur Associated Press, die den Vorab-Bericht verbreitet hatte, zog die Meldung deshalb umgehend zurück.
Doch Wolfram Weimer, Chefredakteur der zum Ringier-Verlag gehörenden Zeitschrift "Cicero", verteidigt Wiedemanns Darstellung: "Unsere Geschichte ist sauber", erklärt Weimer gegenüber Werben & Verkaufen. Die Zitate seien abgestimmt, alles andere sei Interpretationssache. Zudem sei Wiedemann als ein äußerst korrekt arbeitender Journalist bekannt, der sogar mit Aust befreudet sei.
Im Cicero-Bericht behauptet Aust angeblich, dass sein Rauswurf beim Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" eine Intrige sei. Nachdem der Spiegel im Wahljahr 2005 negativ über die SPD berichtete, hätten SPD-Funktionäre im Berliner Willy-Brandt-Haus beschlossen, einen Mann ihres Vertrauens in die Chefetage des Magazins zu lancieren. Die Wahl sei auf Mario Frank gefallen, ehemals Chef der Dresdner Druck- und Verlagshauses, die gemeinsam dem Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr und der SPD-Medienholding DDVD gehört.
Inzwischen hat die Mitarbeiter-KG der Spiegel-Gruppe Mario Frank das Vertrauen entzogen. Aust angeblicher Kommentar dazu, der in der gedruckten Geschichte neben einem Foto des frühreren Spiegel-Chefredakteur sogar deutlich hervorgehoben wurde: "Das ist so wie in der Komödie: Wie werd ich meinen Auftragskiller wieder los".
Das Hickhack um die Äußerungen von Aust dürfte vor allem für eins sorgen: die Diskussion um die Nachfolge von Mario Frank beim Spiegel-Verlag neu in die Schlagzeilen führen.
Dennoch hat die Nachrichtenagentur Associated Press hat inzwischen die Meldung zurückgezogen. "Wir haben die Meldung zurückgezogen, weil Stefan Aust die Äußerungen dementiert hat", erklärt ein verantwortlicher AP-Redakteur gegenüber Werben & Verkaufen.