Marktforschung:
Stadtmarketing: #Bielefeldmillion punktet bei jungen Zielgruppen
Für die Bielefelder mag es das Leben ein bisschen verschönert haben: Nur mehr 24 Prozent haben nach der Stadtmarketing-Kampagne vor, die Stadt für nicht existent zu erklären.
Bielefeld - wer? Die Stadt gibt es doch gar nicht! Von solchen Sprüchen haben die Bielefelder genug. Mit der Kampagne "Die #Bielefeldmillion – Das Ende einer Verschwörung" hat die nordrhein-westfälische Stadt nun für sich selbst getrommelt.
Ausgelobt wurde im vergangenen August ein Preisgeld von einer Million Euro für denjenigen, der bis Mitte September beweisen konnte, dass Bielefeld gar nicht existiert. Allein im deutschsprachigen Raum verzeichnete Bielefeld Marketing rund 3.200 Medienberichte zur #Bielefeldmillion. Auf Twitter belegte das Thema zeitweise Platz 1 im Deutschland-Trend. Die Folge: Wie Kantar in einer Umfrage unter 1000 Bundesbürgern ab 14 Jahren herausgefunden hat, haben 43 Prozent der Befragten von der #Bielefeldmillion-Kampagne gehört: Das entspricht 30,4 Millionen Deutsche.
Davon bewerteten 44 Prozent die Kampagne als sehr gut und gut. Auffallend sind regionale Unterschiede: In den alten Bundesländern gefällt 47 Prozent der #Bielefeldmillion-Kenner die Aktion, in den neuen Bundesländern trifft dies auf 30 Prozent zu. Besonders junge Zielgruppe mögen die unkonventionelle Kampagne: Bei den 14- bis 29-Jährigen, die die Kampagne kennen, mögen 61 Prozent die Kampagne, bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 53 Prozent. Am kritischsten sind Befragte ab 60 Jahren: Hier verteilen 35 Prozent die beiden Top-Werte.
Für Martin Knabenreich, Geschäftsführer von Bielefeld Marketing, ist die Strategie hinter der Kampagne aufgegangen. "Wir wollten ein für unsere Stadt lange eher schwieriges Thema mit Humor auf den Kopf stellen und damit positive Aufmerksamkeit für Bielefeld generieren."
Dennoch: Die Bielefelder müssen sich weiterhin darauf einstellen, mit der möglichen Nichtexistenz der Stadt konfrontiert zu werden. 58 Prozent der "Verschwörungs-Kenner" sagen, sie würden Bielefelder - auch ohne die Kampagne - nicht auf das Thema ansprechen, 15 Prozent wollen sich das Thema gegenüber Bielefeldern aufgrund der Kampagne künftig verkneifen. 24 Prozent sehen dagegen keinen Grund, das Thema künftig auszusparen. Vier Prozent war die ganze Sache egal.