Telekom:
Springer an Scout24 interessiert
Die Deutsche Telekom soll mit Axel Springer in Verhandlungen zum Verkauf der Münchner Scout24-Gruppe stehen - von bis zu 1,8 Milliarden ist die Rede. Sollte Springer zum Zug kommen, würde vor allem im Markt der Immobilienanzeigen eine digitale Großmacht entstehen.
Es könnte ein Milliardendeal werden: Axel Springer hat offensichtlich Interesse an der Telekom-Tochter Scout24 Holding. Wie der "Focus" berichtet, will die Deutsche Telekom etwa 1,7 bis 1,8 Milliarden für den Münchner Betreiber von Anzeigenportalen haben. Neben Axel Springer soll auch eine Private Equity Gesellschaft mit der Telekom in Verhandlungen stehen. Sollte Springer zum Zug kommen, würde vor allem im Markt der Immobilienanzeigen ein Riesen-Player entstehen. Der Medienkonzern kontrolliert bereits den Immobiliebscout24-Konkurrenten Immonet. Kartellrechtliche Probleme wären vorprogrammiert.
Die Telekom und Springer wollten sich auf W&V-Anfrage nicht zu dem "Focus"-Bericht äußern. Bereits Mitte Januar war bekannt geworden, dass die Telekom die Scout24-Gruppe zur Disposition stellen möchte. Außerdem weist ein Telekom-Sprecher darauf hin, dass bereits auf dem Kapitalmarkttag Anfang Dezember 2012 angekündigt wurde, dass man überlege "u.a. für die Scout24-Gruppe eine strategische Überprüfung vorzunehmen".
Laut "Focus" strebe die Telekom einen Börsengang der Münchner Tochter an, sollte kein Verkauf zustande kommen. Eine weitere denkbare Möglichkeit sei auch eine Beteiligung an der Scout-Gruppe, damit die Telekom nicht alle Investitionen alleine stemmen müsse.
Update, 29.1.2013:
In einem Interview mit dem "Wall Street Journal Deutschland" bestätigt Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel Springer Verlags, das Interesse am Kleinanzeigenportal der Telekom. "Sollte die Scout Gruppe zum Verkauf stehen, wären wir geradezu verpflichtet, uns das anzuschauen", so Döpfner. "Ob wir uns auf eine Bewertung einigen könnten, ob wir die Gruppe kaufen würden, ob sie überhaupt zum Verkauf steht, ist aber noch offen".