Man kann nicht sagen, Ergo wüsste nicht, wie es sich anfühlt, wenn man wegen seiner Werbung in die Kritik gerät. Als der Versicherungskonzern vor zwei Jahren die neue Markenkampagne startete, rief diese zunächst die Kritiker auf den Plan. So sah sich das Unternehmen unter anderem mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert, weil der Film mit dem als "Ergo-Mann" bekannt gewordenen Schauspieler Sebastian Ströbel angeblich zu viel Ähnlichkeit mit Szenen aus dem Film High Fidelty aufwies. Marketingchef David Stachon und die Werbeagentur Aimaq von Lobenstein, die damals noch Aimaq & Stolle hieß, hielten dennoch konsequent am Konzept fest.

Zumindest solange, bis der Versicherungskonzern Mitte vergangenen Jahres unter anderem mit einem Lustreisen-Skandal von Versicherungsvertretern der Hamburg-Mannheimer International (HMI) in die Schlagzeilen geriet. Nicht nur für die damals auf Hochtouren laufende Werbekampagne kam der Zeitpunkt ungelegen - Ergo war bemüht, sich als "ehrlicher" Versicherer zu positionieren. Vorübergehend wurde die Kampagne eingestellt. Kurze Zeit später ließ sie der Konzern wieder anlaufen, entschuldigte sich und gelobte mehr Transparenz. "Was wir hier in den vergangenen drei Monaten erlebt haben, übersteigt jegliche Fantasie", fasste Stachon damals die Situation zusammen. Dennoch: Er blieb er beim eingeschlagenen Werbe-Kurs.

Mit Erfolg, offenbar. Laut dem Marktforschungsunternehmen YouGovPsychonomics lag Ergo in Sachen Aufmerksamkeitsstärke deutlich vor anderen Versicherern. Beim Marken-Award 2012 wurde die Werbekampagne gerade ausgezeichnet.

Unten: Die weiteren Spots aus der neuen Kampagne. Diskutiert wird über den neuen Ergo-Werbeauftritt auch auf der W&V-Fanpage auf Facebook.