Sport und HD: Erfolgsformel für Sky?
Richtig investiert wird in den geplanten Sender Sky Sport News HD. Doch die finanzielle Lage der Pay-TV-AG wird dadurch erst einmal auch nicht besser.
Sky sieht sein Heil im deutlichen Ausbau der HD-Welt – am besten gepaart mit Sport. CEO Brian Sullivan nennt das Vorhaben ein "aufregendes" neues Angebot. Frisches Kapital in Höhe von rund 48 Millionen Euro vom Großaktionär News Corp ist für Sky Sport News HD bestimmt. Damit startet Sky nach eigenen Angaben den ersten Sender in Deutschland und Österreich, der täglich 24-Stunden live Sportnachrichten präsentiert. Der neue Kanal soll über TV, Internet, Smartphones, Tablet PCs sowie in Sportsbars und Hotels angeboten werden. Über soziale Netzwerke und diverse interaktive Elemente soll er Zuschauer einbinden. Da der HD-Sender zusätzlich im herkömmlichen Digitalstandard SD ausgestrahlt wird, steht er allen Abonnenten als Teil des Sky-Welt-Pakets zur Verfügung.
Keine Kosten werden gescheut: Für Sky Sport News HD werden über 100 neue Mitarbeiter eigenstellt, darunter über 50 Sportjournalisten eingestellt. Redaktion, Hauptstudio und der Großteil der Produktion werden sich im neuen Sky-Gebäude in Unterföhring befinden. Sie werden von mobilen Teams in Deutschland und Österreich, die vor Ort von allen aktuellen Geschehnissen berichten, unterstützt. Eine Sendelizenz der Medienanstalt BLM soll für den Sender erworben werden.
Überhaupt: Glaubt man Sky, dann brummt das Geschäft mit dem hoch auflösenden Abos. 325.000 Kunden haben sich im vergangenen Jahr für HD-Offerten der Münchner entschieden – mit 593.00 HD-Abonnements sieht Sullivan eine solide Basis erreicht.
Die Gesamtlage von Sky bleibt indes schwierig. Weniger Schulden, aber immer noch tiefrot ist die Bilanz für 2010. Auch dem Ausbau des Angebots im vergangenen Jahr sei es geschuldet, dass im vergangenen Jahr unterm Strich ein Minus von rund 407 Millionen Euro verbucht worden sei, heißt es. Allerdings geht aus der am Donnerstag endgültig vorgelegten Bilanz für 2010 auch hervor, dass der Abo-TV-Anbieter seine Verluste im Vergleich zum Vorjahr um fast 270 Millionen Euro verringert hat.
Auch in diesem Jahr rechnet das frühere Premiere weiter mit Verlusten. Der Konzern hat Eckdaten der Bilanz vorzeitig bereits Mitte Januar vorgelegt. Vor allem bei den Abo-Zahlen kann das Unternehmen vor allem im vierten Quartal 2010 wieder aufholen und hat nun etwa 2,653 Millionen Kunden. Sky braucht etwa drei Millionen Kunden, um in die Gewinnzone zu kommen. "Ich bin ermutigt durch unsere Fortschritte, aber mir darüber im Klaren, dass wir uns immer noch in der Anfangsphase unserer Entwicklung befinden und dass es noch viel zu tun gibt", sagt Sullivan am Donnerstag. Zuversichtlich wirkt der Sky-CEO, weil in letzter Zeit wichtige Verträge mit wichtigen Marktpartnern wie der Deutschen Telekom gelungen sind, die Sky eine größere potenzielle Reichweite ermöglichen.