
Serien-Wahn:
Spoiler-Alarm: 10 Medien, die Serienjunkies meiden sollten
... wenn Sie nicht wollen, dass man Ihnen die Überraschung verdirbt. Diese hier plappern sofort alles aus, was Sie nicht wissen wollen.

Foto: Mario Götze bei Instagram
... wenn Sie nicht wollen, dass man Ihnen die Überraschung verdirbt.
ACHTUNG, dieser Artikel kann Spoiler enthalten zu "Game of Thrones", "How I Met Your Mother", "Lost", "House of Cards", "Breaking Bad" u.a.
Leider ist es ja so, dass in Zeiten von TV-Streaming und zeitversetztem Fernsehen nicht mehr wie einst bei "Lindenstraße", "Bonanza" oder "Tatort" alle gleichzeitig vor der Glotze hocken, wenn plötzlich eine Hauptfigur stirbt/die Liebenden heiraten/der Mörder entlarvt wird/Hop Sing eine neues Rezept ausprobiert.
Mit der Freiheit, vor allem Serien zu gucken, wann und wo und wie viele am Stück wir wollen, steigt das Risiko, dass irgendeiner uns den Knaller verdirbt, nur weil er immer alles als Erster guckt und dann die Klappe nicht halten kann. Medien können streng genommen über Serien kaum noch berichten, weil jeder Leser auf einem ganz anderen Stand sein kann. Das allgegenwärtige Internet macht es noch schlimmer: Man kommt dem Spoilern ja kaum noch aus.
Damit Ihnen das nicht passiert, sind hier die Kanäle - und die Prominenten - die Sie meiden sollten:
1. Facebook
Ja, Social Media ist gestrichen, solange Sie noch hintendran sind beim Gucken Ihrer Lieblingsserie. Hier erfuhren zum Beispiel die Fans von "How I Met Your Mother" 2013 als Erstes, wer nun die Mutter wirklich ist und was aus ihr wird.
2. Twitter
Auf Twitter ist es nicht viel besser. Hier sickerte unter anderem eine brachiale und (für Nicht-Leser) wirklich unerwartete Wendung in "Game of Thrones" Staffel drei durch.
Game of Thrones has killed off more well-developed characters than exist in most other TV shows.
— Jason Kramer (@jasonakramer) 3. Juni 2013
Für alle, die das psychisch wahnsinnig mitgenommen hatte, wurde dann übrigens die Twitter-Seite @RedWeddingTears angelegt - zum Trauern und Wut rauslassen. Und Spoilern.
3. Bild
Auch bei "Bild" und Bild.de stolpert man ab und an unversehens über eine Nachricht, die man gar nicht wissen wolle - so wie diese. Immerhin beginnt die Warnung zum Spoiler von Staffel sechs Folge vier mit einer Warnung. "Es ist wie immer: Falls Sie es nicht wissen wollen, dann lesen Sie hier bitte nicht weiter." Das klappt aber nicht immer gleichermaßen gut.
4. T-Online
So geschehen auf bei T-Online: Die Nachrichtenseite gab schon mal einen Ausblick auf die siebte Staffel von "Game of Thrones" - Staffel sechs ist vorbei und die Fans scharren schon mit den Hufen, da sind Klicks garantiert.
Für alle, die sich nicht auf den Link zu klicken trauen, ist lediglich interessant: Staffel sieben wird sich verzögern, weil es Probleme mit dem Wetter beim Dreh gibt. Das alles steht (danke, T-Online) am Anfang des Artikels - gespoilert wird weiter unten ab "Alle News zu "Game of Thrones" im Überblick". Die noch weiter unten stehende Spoilerwarnung kommt viel viel zu spät.
5. Telegraph
Auch wer öfter mal auf internationalen Seiten surft, kann verfrüht über Auflösungen lang aufgebauter Spannungsbögen stolpern. Zwar warnt auch der britische Telegraph gleich davor, dass er das Ende von "Lost" verrät. Aber die Seite ein bisschen zu spät geschlossen, einen Blick aufs Foto erhascht - schon ist die Überraschung verdorben.
6. Serienfuchs
Hier ist das Risiko enorm hoch - nicht, weil die Fanseite von Gogol Medien ein Superspielverderber ist - sondern weil schon die Überschrift so viel Pikantes enthält, dass sich die nett gemeinten und im Vorspann platzierten Spoiler-Warnungen erübrigen. Obendrein ist zum Beispiel der oben verlinkte Text zur vierten Staffel "House of Cards" gespickt mit großen, fetten Zwischenüberschriften.
Das erleichtert den Lesefluss enorm - und die Spoilergefahr auch. Finger weg und nicht googlen (!), wenn Sie noch nicht alles gesehen haben von "Walking Dead", "Pretty Little Liars", "Outlander", "Hannibal", "Downton Abbey" ... (tbc).
7. Der Standard und die Süddeutsche
Beiden haben sich unter anderem "Game of Thrones" brav Folge für Folge angeschaut und natürlich darüber berichtet. "Wir haben 'Game of Thrones' gesehen", kräht der Standard. Die "Süddeutsche" hat das auch getan. Wie schon vor wenigen Jahren die Kultserie "Breaking Bad". Deren letzte Folge 2013 war absolut rezensionswürdig - weil wegweisend für die Fernsehbranche.
Immerhin waren die Kollegen von der "SZ" so liebenswürdig, in der Überschrift nicht zu viel zu verraten und mit dem Vorspann wirklich möglichst viele Unwissende abzuschrecken. Alles also eine Frage der Selbstbeherrschung.
8. Google & Barack Obama
Wenn ein US-Präsident zugleich Fanboy ist, kann das extrem hinderlich sein. Dummerweise steht Barack Obama auf "Game of Thrones" - eine der am meisten von Spoilern gefährdeten Serien, weil schon die Buchvorlage vor überraschenden Wendungen strotzt. Dank Obama kam die HBO-Serie von den bunten Seiten für Serienfans in die Nachrichten. Wie die SZ voriges Jahr schrieb, bekam nach Ende der Staffel 5 jeder einen "GoT"-Spoiler, der Obama googelte. Weil der mit dem Regisseur über das Schicksal einer wichtigen Hauptfigur sprach - und Antwort bekam.
9. Fernsehen & Thomas Gottschalk
Er kam Anfang Juni zurück mit einer Show auf RTL. Dummerweise in Konkurrenz zum ARD-"Tatort" programmiert. Und weil der regelmäßig am Sonntag die meisten Zuschauer holt, versuchte der routinierte Showmaster Gottschalk, das "Tatort"-Gucken überflüssig zu machen. Er verriet gleich um 20.15 Uhr fix, wer in der Folge vom 5. Juni der Mörder war. Wir sind gespannt, was er in weiteren Folgen petzt.
10. Instagram & Mario Götze
Der Nationalspieler liebt Serien. Auf seinem Instagram-Konto lässt er unter #Goetzeguckt gern seine Fans daran teilhaben. Die waren nicht arg begeistert, als der Fußballspieler eine der spannendsten Fragen zur aktuellen Staffel "Game of Thrones" im Social Web beantwortete. Im Netz entfachte das einen Sturm der Empörung.
Bonus-Track: Und als Bonbon ein Super-Spoiler von Shortlist.com - bitte hier wirklich nur klicken, wenn Sie "Game of Thrones" Staffel sechs schon gesehen haben. Denn hier wird die Staffel in Gifs zusammengefasst. In sehr sehr schlauen Gifs.
Ein kleiner Trost von Spiegel Online: Eine von Netflix in Auftrag gegebene Umfrage zeige, dass die Amerikaner, denen wir in Sachen Serie ja gern folgen, mit Spoilern zu leben lernen. 76 Prozent der Befragten akzeptieren sie als einen Teil des Lebens, 94 Prozent wollen Serien auch nach einer großen Enthüllung weitergucken, 13 Prozent macht ein Spoiler mehr Lust auf eine Serie.