
30 Jahre on Air:
Spiegel TV zieht bei RTL um
Zum 30. Geburtstag von Spiegel TV erhält das beim TV-Magazin beim Kölner Privatsender RTL einen neuen Sendeplatz.

Foto: RTL/Spiegel TV
30 Jahre Spiegel TV sind schon eine Hausnummer. Jetzt zieht das Magazin bei RTL um: Statt wie bisher sonntagabends 22.15 Uhr wird es von Juli an montags "in neuer Verpackung" um 23.25 Uhr zu sehen sein, wie die Produktionsfirma am Freitag mitteilt.
Sehgewohnheiten, Medienkonsum und Nutzungsverhalten der Zuschauer hätten sich verändert, betont Chefredakteur Steffen Haug. "Trotzdem wollen wir sie weiter mit dem erreichen, was wir besonders gut können: Mit einem investigativen, unabhängigen und oft auch ungemütlichen Journalismus."
Moderiert wird die Sendung, die am 8. Mai 1988 startete, von Maria Gresz, die von Anfang an dabei und seit 2017 Mitglied der Spiegel-TV-Chefredaktion ist. In Erinnerung ist Gründungsvater Stefan Aust, der hemdsärmelig von 1988 bis 2008 die Sendung mit moderierte.
Das Jubiläum sei Verpflichtung und Ansporn zugleich, so Haug. Aus diesem Anlass zeigt RTL am 13. Mai um 22.45 Uhr eine 60-minütige Sondersendung. Der 2011 installierte Internet-Ableger Spiegel.tv bietet am 8. Mai von 21.50 Uhr an 24 Stunden lang Sendungen aus drei Jahrzehnten, darunter die erste Ausgabe sowie Magazine zur Maueröffnung, zum NSU und zu IS-Unterstützern in Deutschland.
Die Geschichte
Wir erinnern uns: Nach dem erfolgreichen TV-Start gründete der Hamburger Spiegel-Verlag 1990 die hundertprozentige Tochterfirma Spiegel TV. Sie produziert für Sat.1 "Spiegel TV Reportage" und für Sky-Programme zu Geschichte und Wissen. Außerdem werden Auftragsproduktionen unter anderem für ARD und ZDF sowie ausländische TV-Anbieter (BBC, ORF) erstellt.
Aus einem Fünf-Mann-Büro 1988 entwickelte sich innerhalb von zehn Jahren eine Redaktion mit 170 festen Mitarbeitern. Ein Einschnitt kam im Jahr 2012, als es an Aufträgen und folglich Umsatz mangelte. Damals mussten 40 von 150 Vollzeitstellen gestrichen werden. Aktuell verfügt die Redaktion nach Verlagsangaben über 127 Vollzeitstellen.
W&V Online/dpa