Spiegel-Chef Saffe baut Manager Magazin um
Der Spiegel-Verlag gliedert die Online-Aktiväten des Manager Magazins in eine eigene Gesellschaft ab. Damit will der Gesamtgeschäftsführer Ove Saffe mehr Transparenz über die Ertragslage der Einheit gewinnen.
Gesamtgeschäftsführer Ove Saffe will den Hamburger Spiegel-Verlag neu ausrichten. Geplant ist offenbar, die Online-Aktivitäten des monatlich erscheinenden Wirtschaftsmagazins "manager magazin" in eine eigene Gesellschaft auszugliedern. Dies erfuhr Werben & Verkaufen aus Firmenkreisen. Eine Spiegel-Sprecherin will sich hierzu nicht äußern.
Wahrscheinlich wird die neue Online-Gesellschaft manager magazin new media GmbH heißen. Dies geht jedenfalls aus einem jüngsten Eintrag im "Bundesanzeiger" hervor, der Werben & Verkaufen vorliegt.
Bislang ist der Web-Bereich des Wirtschaftstitels bei Spiegel.Net angedrockt. Hintergrund für den Umbau ist, dass sich Saffe mehr Transparenz über die Ertragsstruktur des Geschäftsbereichs verschaffen will und deshalb den Online-Bereich von "Manager Magazin" klar abgrenzt.
Mit der Ausgliederung nimmt offenbar auch der geplante Personaleinschnitt bei manager magazin.de konkretere Formen an. Im Gespräch ist, dass hier die Zahl der Mitarbeiter um zehn verringert werden soll. Bislang arbeiten hier rund 22 Mitarbeiter.
Angeblich will Verlagschef Saffe aber dem Großteil der vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter innerhalb des Hauses eine neue Stelle anbieten. So sollen sieben der zehn betroffenen Arbeitnehmer unter anderem bei Spiegel Online einen neuen Job bekommen, heißt es in Unternehmenskreisen. Lediglich drei Redakteuren droht möglicherweise die betriebsbedingte Kündigung. Eine Sprecherin des Spiegel will sich hierzu nicht äußern.
Hintergrund für den Personalabbau ist, dass der Online-Ableger wohl die Ertragserwartungen der Geschäftsführung nicht erfüllt. Die mm-Chefredaktion hat inzwischen bereits eingegriffen, um mehr Page Impressions zu schaffen. So liefern die Printredakteure seit einigen Wochen mehr Exklusivgeschichten für den Web-Auftritt zu, um die Zahl der PIs zu steigern.
Besprochen würden die Themen auf einer wöchentlichen Konferenz wie auch im täglichen kollegialen Austausch, heißt es. Eine engere Verzahnung zwischen Print- und Online - wie es in vielen anderen deutschen Redaktionen üblich ist - wird nicht stattfinden. "Es gibt keine integrierte Print- und Online-Redaktion und die soll es auch nicht geben", sagt eine Spiegel-Sprecherin.