Bewegtbild-Studie von You Gov:
So wirken Onlinevideos
Vier von zehn Nutzern lassen sich durch Werbung rund um Webvideos zum Kauf eines Produkts animieren. Das ermittelte You Gov in der Befragung "Überspringen in noch sieben Sekunden".
Vier von zehn Nutzern lassen sich durch Werbung rund um Webvideos zum Kauf eines Produkts animieren. Das ermittelte You Gov in der Befragung "Überspringen in noch sieben Sekunden". Denn bei Werbungstreibenden wie Nutzern sind Videoportale beliebt: Bereits 78 Prozent der Internetuser in Deutschland nutzen Webvideo-Seiten. 42 Prozent von ihnen geben an, zumindest manchmal Produkte aus der Werbung rund um Onlinevideos zu kaufen, etwa genauso viele, dass sie infolge einer auf Onlinevideoportalen gesehenen Werbung ernsthaft über den Kauf eines Produkts nachgedacht haben. Unter den männlichen Nutzern sind es ein wenig mehr, dienach dem Onlinespot Webseite des Produkts oder des Unternehmens besucht haben.
Dabei ist die Werbeplatzierung allerdings ein entscheidender Faktor: Spots vor Beginn eines Videos werden von vier Fünfteln der befragten Nutzer (79 Prozent) "immer" oder "häufig" wahrgenommen und sind damit bei den Nutzern am präsentesten. Von jedem zweiten Nutzer (47 Prozent) werden Anzeigen in den Suchergebnissen auf der Videoplattform "immer" bzw. "häufig" wahrgenommen. Werbung, die im Anschluss an ein Video gezeigt wird, nimmt ein Drittel (34 Prozent) "immer" bzw. "häufig" wahr.
Unpopulär aber sind Werbespots während eines Videos. Die klare Mehrheit (79 Prozent) bewertet diese Werbeform als "mittelmäßig" oder "schlecht". Bei Älteren (55 Jahre und älter) ist der Anteil mit 86 Prozent besonders hoch. Noch am ehesten kann eine nach dem Video platzierte Werbung bei den Befragten punkten: 14 Prozent bewerten diese als "ausgezeichnet" bzw. "sehr gut". Jüngere (18 bis 24 Jahre) beurteilen dabei grundsätzlich Werbearten abseits des Videofensters besser als ältere Nutzer.
"Die hohe Unzufriedenheit mit Werbung während eines Videos kann als Störer und Aufmerksamkeitsgarantie für die Werbung interpretiert werden", sagt Oliver Gaedeke, Vorstand bei You Gov. "Sicherlich darf man den Cliffhanger des umrandenden Videos nicht überstrapazieren. Themenbezug und kurze Werbeunterbrechungen sind erfolgreicher", so Gaedeke weiter.
Die Reichweiten-Rangliste der Videoportale führt Youtube mit 74 Prozent aller Internetnutzer an. Mit deutlichem Abstand folgen My Video (30 Prozent) und Clipfish (28 Prozent). Andere Portale wie Dailymotion, My Spass, Twitch, Vevo oder Vimeo (genannt in alphabetischer Reihenfolge) haben mit nur maximal zwölf Prozent eine erkennbar geringere Reichweite im Internet.
Die beliebtesten Produkt- und Themenkategorien unter den Werbespots im Netz sind Musik, Hobbys und Unterhaltungselektronik. Das Interesse von Frauen an Pflege & Kosmetik ist bedeutend höher als das der Männer, wohingegen diese sich weit mehr für Werbung aus dem Bereich Software & Computerspiele interessieren.
Was die betrachteten Umfelder, also Webvideos, angeht, sind die Inhalte Musik, Filme und Serien sowie Comedy am beliebsten. Je nach Altersgruppe und Geschlecht liegen aber erhebliche Unterschiede vor: Frauen schauen häufiger Videos zu den Themen Styling, Kochen und Tiere, junge Männer hingegen besonders Gaming-Aufzeichnungen von Gleichgesinnten.
Die You-Gov-Studie "Überspringen in noch sieben Sekunden" analysiert unter anderem, wie Werbearten auf Onlinevideoportalen wahrgenommen oder beurteilt und welche Inhalte aufmerksam verfolgt werden und wie Werbung auf jenen Plattformen tatsächlich wirkt. Neun mögliche Werbearten und die Nutzung folgender kostenloser Online-Videoplattformen wurde abgefragt: Youtube, My Video, Clipfish, Dailymotion, Veoh, Vimeo, Vevo, My Spass und Twitch. Befragt wurden 2000 Internetnutzer im Februar 2016.
Informationen zur kostenpflichtigen Studie gibt es online hier.