
Discounter zieht Zwischenbilanz:
So viel Plastikmüll will Aldi sparen
Das Verpackungsgesetz, das am 1. Januar 2019 in Kraft tritt, schreckt Aldi Nord und Aldi Süd nicht ab: Ihre Verpackungsmission spart bereits Plastikmüll ein.

Foto: Aldi
Eigentlich soll nach EU-Beschluss erst jetzt so richtig Plastikmüll reduziert werden; am 1. Januar 2019 tritt das Verpackungsgesetz in Kraft. Aldi Nord und Aldi Süd ziehen aber bereits jetzt eine "Zwischenbilanz", was das Reduzieren von Verpackungen und den Verkauf von Einwegplastik angeht. Der Grund: Die Discounter haben Hand und Hand bereits im Sommer beschlossen, das große Auspacken anzuschieben. Motto: "Vermeiden, Wiederverwenden, Recyceln".
Einige Maßnahmen der gemeinsamen Verpackungsmission seien bereits erfolgreich umgesetzt, teilen die Unternehmen jetzt mit. So finden Kunden Geschirr, Strohhalme oder Einwegbecher aus Plastik ab sofort nicht mehr in den Regalen von Aldi.
"Überflüssige Einweg-Plastikartikel sollen sukzessive auf umweltverträglichere Materialien umgestellt oder durch alternative Mehrweglösungen ersetzt werden", erklärt Erik Hollmann, Leiter Corporate Responsibility bei Aldi Nord.
Wie weniger Plastik über den Tresen gehen soll
Unter anderem wollen die Discounter Geschirr, Strohhalme und Becher aus Plastik 2019 überhaupt nicht mehr anbieten. Im ersten Halbjahr will das Unternehmen dann bei Wattestäbchen den Plastikschaft durch einen nachhaltigen Papierschaft ersetzen. "Aldi Süd spart hierdurch beispielsweise 230 Tonnen Kunststoff ein", heißt es. Ein Weg, den übrigens auch Mitbewerber Netto geht, der 2019 bundesweit alle Kunststoffeinweggeschirr-Artikel dauerhaft aus dem Sortiment nehmen will. Auch Lidl begrüßt das Plastik-Verbot der EU und will unter anderem den Anteil an recyceltem Material deutlich erhöhen.
"Wir haben uns das ambitionierte Ziel gesetzt, die Verpackungen unserer Eigenmarken um 30 Prozent bis 2025 zu reduzieren. Dank unserer bisherigen Maßnahmen sehen wir kontinuierliche Erfolge und kommen so unserem Vorhaben mit schnellen Schritten näher", betont Philipp Skorning, Group Buying Director bei Aldi Süd, verantwortlich für Qualitätswesen & Corporate Responsibility.
Wo konkret Plastik eingespart wird, zeigt die Grafik am Textanfang. Aldi Nord und Aldi Süd haben sich das Ziel gesteckt, "100 Prozent ihrer Eigenmarkenverpackungen bis 2022 recyclingfähig zu gestalten".
Neben dem Verpackungsdesign leiste die korrekte Trennung von Verpackungsabfall einen signifikanten Beitrag zu einer Erhöhung der Recyclingquoten. Um die Abfalltrennung für Kunden transparenter zu machen, entwickeln die Discounter derzeit zusammen einen Verbraucherhinweis für ihre Verpackungen. Er soll den Käufern im Nachgang die korrekte Abfalltrennung erleichtern.
Auch all diese Bemühungen zählen zum moderneren Anstrich, den sich die Discounter-Marke Aldi geben muss. Laut der Lebensmittel Zeitung hat vor allem Aldi Nord Probleme - und schreibt im Heimatmarkt erstmals rote Zahlen. Zwar konnte das Unternehmen in diesem Jahr um etwa 1 Prozent beim Umsatz zulegen. "Trotzdem haben die gestiegenen Kosten für die Modernisierung des Unternehmens das Ergebnis erstmals im Heimatmarkt unter die Null-Linie gedrückt", schreibt das Blatt.