Silicon Valley:
So sieht die Facebook-Zentrale in Menlo Park aus
W&V-Chefredakteur Jochen Kalka hat bei seiner Silicon-Valley-Tour Facebook einen Besuch abgestattet. Seine Eindrücke.
Silicon Valley, Menlo Park, die Zentrale von Facebook. Einer der 20 Stationen der VDZ-Publishers Tour an der Westküste der USA. Gehen wir doch mal hinein, in des Pudels Kern. Der bunte Gebäudekomplex ist umringt von einem riesigen Parkplatz. Die zwei- bis dreistöckige Architektur in der Mitte wirkt wie ein Einkaufszentrum, ist aber tatsächlich von Disneyland inspiriert.
Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, die auch im Verwaltungsrat von Walt Disney sitzt, soll hier ihre Kontakte gespielt haben lassen. Das relativ kleine Foyer ist lichtdurchflutet. Wie bei allen Firmen im Silicon, muss man sich via bereitgestelltem iPad als Besucher registrieren. Facebook ist auf Massen von Besuchern eingestellt und schleust eine Gruppe nach der anderen durch sein Revier.
Anerkennung pro Jahr: ein Luftballon
Eine Art Fußgängerzone schlängelt sich zwischen großzügig platzierten Gebäuden. Wer Dave Eggers' "The Circle" gelesen hat, befindet sich plötzlich auf Seite 25. Mitten im Buch, bei der Erkundung des scheinbar freigeistigen Unternehmens. Eis essende junge Menschen, Coffee-to-Go'ler, fröhliche Gesichter überall, aus aller Herren Länder. Das wirkt sympathisch. Alle gut drauf, wie in den tausendfach gelikedten Kurzvideos auf Facebook. Ach ja, wir sind in Facebook. Durchschnittsalter der Mitarbeiter: 28 Jahre.
Wie in allen Büros in der Bay Area und in San Francisco stehen auch hier überall Luftballone auf den Schreibtischen. Die meisten in Form einer Eins. Anerkennung für 1 Jahr Mitarbeit, ein Jahr Freundschaft. Vereinzelt finden sich auch 2er auf den Tischen, die drei hat Seltenheitswert, für eine höhere Zahl scheint es hier keinen Markt zu geben. 10.000 Mitarbeiter soll Facebook hier beschäftigen. Mehr als doppelt so viele weltweit. Alle halbe Jahre wird jeder überprüft. Ob er oder sie genügend geleistet hat. Hire und Fire geben sich täglich die Hand. Die jungen Menschen empfinden das als fair.
Mehr über Facebook, die Reform des Werbesystems, das Journalism-Project und den Schutz vor Diffamierung in der großen Titelstory der nächsten W&V (ET am 15. Januar). Die Printausgabe erhalten Sie hier.