
Gründer-Show:
So profitieren Gründer von ProSiebens "Ding des Jahres"
Gründer-Shows wie "Das Ding des Jahres" auf ProSieben boomen. Doch wer profitiert mehr vom Hype: die Erfinder mit ihren Produkten oder der TV-Sender?

Foto: "obs/ProSieben"
Mit der neuen TV-Show "Das Ding des Jahres" versucht ProSieben, an den Erfolg von "Die Höhle der Löwen" auf VOX anzuknüpfen. Seit Januar pitchen jeden Samstag um 20:15 Uhr Erfinder ihre Produkte vor der Jury bestehend aus Joko Winterscheidt, Lena Gercke und dem Rewe-Einkaufschef Hans-Jürgen Moog. Entwickelt hat das Format Stefan Raab.
Die Entwicklung der Einschaltquoten dürfte ProSieben nicht wirklich zufrieden stellen. Während die erste Sendung noch 1,93 Mio. Zuschauer (14,9 Prozent in der Zielgruppe 14 bis 49) erreichte, schauten nur noch 1,29 Mio. die dritte Ausgabe am vergangenen Samstag (10,2 Prozent). Die "Höhle der Löwen" kam dagegen im vergangenen Jahr auf entsprechende Marktanteile von bis zu 20,9 Prozent.
100 000 Serveranfragen an einem Tag
Für die Erfinder bei "Das Ding des Jahres" soll sich die Show umso mehr lohnen, berichtet der TV-Sender: Besonders erfolgreich war die Vorstellung des nachrüstbaren E-Bike-Motor Tronicdrive von drei Gründern aus München. Nach der Show registrierten sie 100 000 Serveranfragen in 24 Stunden und etwa 2.500 unverbindliche Vorbestellungsanfragen für ihr ab März verfügbares, limitiertes E-Bike.
Der Onlineshop-Server des Sockenkuss-Erfinders war nach der Sendung zusammengebrochen und erst zwei Stunden später wieder erreichbar. Insgesamt 9000 Zuschauer bestellten die kleinen Knöpfe, mit denen Sockenpaare in der Waschmaschine zusammengehalten werden. Der rauchfreie Grillaufsatz GreenBBQ war innerhalb einer Stunde ausverkauft. Und die an die Wand montierbare Ladeschiene für mobile Endgeräte Udoq generierte 1100 Bestellungen und 140 000 Seitenaufrufe durch die Sendung.
An ihrem Erfolg verdient weder ProSieben noch die Juroren mit. Allein der Gesamtgewinner über alle Sendungen erhält ein Mediavolumen in Höhe von 2,5 Millionen Euro auf den Sendern der TV-Familie. Anders ist das bei der "Höhle der Löwen": Hier investiert die Jury ihr eigenes Geld in die Start-ups und verdient am Erfolg entsprechend mit. Zum Beispiel das TV-Kaufhaus QVC profitierte über den DHDL-Investor Ralf Dümmel ganz ordentlich: Mehr als 455 000 verkaufte Produkte und über 12.000 generierte Neukunden bescherte die Kooperation dem Düsseldorfer Händler.