
Scharfe Markenpositionierung:
So mischt die US-Marke Brooks die Sportartikler auf
Die amerikanische Sportmarke Brooks positioniert sich als reine Laufmarke. Und will so Konkurrenten wie Adidas und Nike ausstechen. Die Strategie macht sich bezahlt.

Foto: Brooks
Laufen, Joggen oder sogar Trail-Running? Alles sportliche Betätigungen, die von Jahr zu Jahr mehr in Mode kommen. Und die das Geschäft mit Sportschuhen ordentlich ankurbeln. Im hohen einstelligen Bereich liegen seit Jahren die Wachstumsraten für Sportschuhe. Und nicht nur die großen Marken wie Adidas oder Nike können von dem Boom profitieren. Auch kleine Marken mischen auf dem Markt mit.
So auch die US-Marke Brooks, die seit Anfang der 2000er Jahre erhältlich ist und die unter anderem durch ihren namhaften Investor bekannt wurde: Warren Buffett engagiert sich bei Brooks. Der Grund, warum jemand wie Buffett an die Marke glaubt, ist gleichzeitig auch der USP von Brooks: Das Unternehmen verkauft ausschließlich Laufschuhe und die dazugehörigen Klamotten. Die absolute Konzentration auf eine sportliche Disziplin soll die Marke besonders glaubwürdig machen.
Der Fokus auf den Laufsport macht sich bezahlt. "Seit wir uns Anfang der 2000er Jahre auf das Laufen spezialisiert haben, geht es für Brooks nur noch bergauf", sagt Bastian Hübschen, Country Manager DACH von Brooks. Doch Genaueres verrät das Unternehmen nicht. Wachstumszahlen und Umsätze der einzelnen Märkte sind nach wie vor ein Geheimnis. Bekannt ist nur, dass Brooks rund 500 Mio. Dollar weltweit umsetzt. Im Vergleich zu Größen wie Adidas sind das Peanuts. Rund 17 Mrd. Euro ist der Umsatz der Herzogenauracher. Wobei der Anteil mit Laufschuhen bei Adidas gerade einmal ca. dreimal so hoch ist wie der Umsatz von Brooks ist. So klein sind die Amerikaner also schon längst nicht mehr.
Es ist eine Mischung aus Kompetenz, Selbstbewusstsein und gelungener Zielgruppenansprache, die Brooks pflegt. "Langfristig ist es unser Ziel, die Laufsportmarke Nummer eins zu werden", sagt Hübschen. "Laufen ist unser Kerngeschäft, darauf liegt unser uneingeschränkter Fokus." So positioniert hat sich Brooks in der Läuferszene bereits einen Namen gemacht. Und mit einem neuen Marketingtool setzt das Unternehmen jetzt noch eins oben drauf.
Dazu hat Brooks das Laufanalyse-Tool "Run Signature" eingeführt - ab diesem Jahr wird es sukzessive im Fachhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeführt. Mithilfe von "Run Signature" können Kunden ihren Fuß und Laufstil analysieren lassen und so den geeigneten Schuh für sich finden. Ob sich das Analysegerät dabei wirklich so sehr von bisherigen Tools unterscheidet, wie Brooks behauptet, sei dahin gestellt. Das Gerät vermittelt auch den faulsten Hobbyläufern, dass es seine Kunden ernst nimmt und ihnen so individuell einen Schuh an den Fuß binden will.
Eine Online-Kampagne aus dem Hause von Leo Burnett, USA, läuft gerade an. Unter dem Titel "Escape" soll sie Läufer und Läuferinnen dazu auffordern, durchs Joggen dem Alltag für kurze Zeit zu entfliehen. Neben Bannern wirbt Brooks vor allem auf den sozialen Kanälen Facebook, Twiter und Instagram. Zudem spielen Events in der Kommunikation eine große Rolle. "Run Happy", so der Claim von Brooks, steht bei allen werblichen Bemühungen im Mittelpunkt. Auch so will sich das Unternehmen differenzieren: "Anders als viele große Anbieter setzen wir nicht auf Blood, Sweat and Tears", sagt Hübschen, "sondern auf Gesundheit und Spaß."
Für Frauen, eine Zielgruppe, die viele Sportartikeler gerade für sich entdecken, hat Brooks noch dazu eine eigene Sport-BH-Linie in petto. Und auch diese Line Extension zahlt auf die Running-Kompetenz des Unternehmens ein.