Videoschalte ins Asyl:
So klinkt sich Wikileaks-Gründer Assange bei den LeadAwards ein
In einer Doppel-Key-Note begleiten Wikileaks-Gründer Julian Assange und der Internetaktivist Jacob Appelbaum - teils per Videoschaltung - das 21. LeadAwards-Symposium.
Eine besondere Rede wird am 13. September in Hamburger das 21. LeadAwards-Symposium unter dem Motto "It’s the media, stupid!" prägen: In einer Doppel-Key-Note sprechen Wikileaks-Gründer Julian Assange und der Internetaktivist Jacob Appelbaum über Big Data und die Folgen. Assange werde mittels Videoschaltung an der Veranstaltung teilnehmen, da er sich bekanntlich immer noch in der Ecuadorianischen Botschaft in London im Asyl befinde, teilt die veranstaltende LeadAcademy mit. Sein langjähriger Mitstreiter Jacob Appelbaum wird auf der Bühne anwesend sein. Appelbaum ist Mitentwickler der Anonymisierungssoftware "Tor", mit der sich Internetnutzer vor dem Zugriff auf ihre Daten schützen können. Weil er in seinem Heimatland USA mit Strafverfolgung zu rechnen hat, hält er sich derzeit in Deutschland auf. Eine Rückreise ist auf absehbare Zeit ausgeschlossen.
Die Verbündeten Assange und Appelbaum werden laut LeadAcademy zu den "essentiellen Aspekten Stellung nehmen, die sich seit den Enthüllungen des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden stellen". Im Mittelpunkt stehen das Internet als Spionageapparat, die Allmacht der Geheimdienste, die Beteiligung von Facebook und Google, das Scannen der Bürger nach Gewohnheiten und Verhaltensweisen, nach politischen, religiösen, ökonomischen und sexuellen Orientierungen – und die Verwertung der gespeicherten Daten durch Staaten und Konzerne. Appelbaum soll darüber hinaus erläutern, mit welchen Hard- und Software-Methoden man sich der Kontrolle durch die digitalen Spionagesysteme entziehen kann.
Der Fokus des LeadAwards-Symposiums in den Hamburger Deichtorhallen liegt auf globalen Entwicklungen der Print- und Onlinekommunikation und ihren Auswirkungen auf Deutschland. "15 hochkarätige Referenten aus aller Welt" verspricht die LeadAcademy. Drei weitere Hauptprogamm-Punkte des Symposiums beschäftigen sich mit dem Kern der LeadAwards, der visuellen Kommunikation. Sie werfen den Blick auf die Zukunft von Design, Fotografie und Magazinen. So erklären die beiden New Yorker Artdirektoren David Carson und Luke Hayman, warum Grafik-Design fürs Überleben von Printmedien eine immer entscheidendere Rolle spielt. Der ägyptische Fotograf Mohamed Abd El Ghany wirdt über die Funktion seiner Bilder für die arabische Revolution sprechen. Blattmacher aus vier Ländern stellen in Case Studies ihre Hefte vor. Vorträge des Berliner Architekten Arno Brandlhuber über "das Lesen von Architektur als Medium" und des TU-Berlin-Professors Ben Jastram über die Auswirkungen der neuen 3D-Druck-Technologie auf kreative Arbeits- und Produktionsprozesse sollen das Programm des LeadAwards-Symposiums abrunden.
Die LeadAwards werden im Anschluss in einer separaten Veranstaltung am Abend vor ausgewähltem Publikum verliehen. Hier geht es zu den möglichen Preisträgern.