
Weihnachtsbilanz:
So jubiliert Amazon über das Weihnachtsgeschäft
Amazon feiert alle Jahre wieder das beste Weihnachtsgeschäft seiner Geschichte. Konkrete Umsätze wurden nicht verraten. Doch es gibt genug andere Zahlen, die den Wettbewerb nachdenklich stimmen sollten.

Foto: Amazon
Bei Amazon lief es in der diesjährigen Weihnachtssaison bombig - und das nicht nur in Sachen Umsatz, sondern auch in Sachen Kundenbindung. Wie das Unternehmen per Pressemitteilung wissen lässt, wurden weltweit mehrere Milliarden Produkte bestellt - und mehrere zehn Millionen davon waren Amazon-Geräte wie der Echo Dot, der Fire TV Stick mit Alexa oder der Echo-Show 5. Und die lassen bei dem Internet-Riesen nicht nur die Kassen klingeln, sondern verstricken den Kunden noch tiefer in das Amazon-Spinnennetz.
Darüber hinaus verkündete Amazon die für andere Händler weniger frohe Botschaft, dass man in der Vorweihnachtszeit in einer einzigen Woche fünf Millionen neue Prime-Kunden gewonnen habe. Bleiben die alle auch nach der kostenlosen Testphase bei der Stange, bescheren auch sie Amazon im Vergleich zum Normalkunden überproportionale Umsätze - und hinterlassen bei der Konkurrenz Löcher in den Kassen.
Um herunterzuspielen, wie groß die eigene Marktmacht ist, betont Amazon auch dieses Jahr, wie stark vor allem kleine und mittelständische Unternehmen von der Plattform profitierten. So konnten die Marktplatz-Händler Unternehmensangaben zufolge ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich steigern und knackten erstmals auch die Milliardenmarke an verkauften Produkten über die Amazon Stores. Den "Small Business Gift Guide", der nur Produkte kleiner Unternehmen vorstellte, besuchten in der Vorweihnachtszeit mehrere Hunderttausend US-Kunden.
Wie enorm groß die Amazon-Maschinerie inzwischen ist, zeigt eine andere Zahl. Denn die Amazon-eigenen Zusteller aus dem Last-Mile-Liefernetzwerk stellten 2019 bereits 3,5 Milliarden Pakete zu - und das enorm schnell: Die Zahl der Prime-Sendungen, die innerhalb von 24 Stunden oder sogar Same Day zugestellt wurden, vervierfachte sich eigenen Aussagen zufolge gegenüber dem Vorjahr und machte das diesjährige Weihnachtsgeschäft zum schnellsten der Geschichte. Und auch die Zahl der Lieferungen, die nicht an die Haustür, sondern zu Pickup-Points wie den Amazon Lockers geliefert wurde, stieg gegenüber 2018 um 60 Prozent.
Die letzte Bestellung vor dem Heiligen Abend ging bei Amazon übrigens am 24. Dezember um 11.59 Uhr in Seattle ein. Auch das sind Faktoren, die die Messlatte in Sachen Customer Experience für Wettbewerber wieder ein Stückchen höher legen wird.